STUTTGART / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Porsche AG steht vor einer möglichen Herabstufung aus dem DAX, da die Aktie aufgrund von Absatzproblemen und geopolitischen Herausforderungen stark gefallen ist. Der Rückgang um 60 Prozent seit April 2023 könnte das Unternehmen in den MDAX zurückdrängen, was weitere finanzielle Turbulenzen nach sich ziehen könnte.

Die Porsche AG, bekannt für ihre ikonischen Modelle wie den 911er und den Cayenne, sieht sich derzeit mit erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. Im ersten Halbjahr 2025 verzeichnete das Unternehmen einen massiven Gewinneinbruch, der auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist. Dazu gehören Absatzprobleme bei Verbrennungsmotoren, schwache Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen, US-Zölle und ein schleppendes Geschäft in China. Diese Entwicklungen haben zu einem dramatischen Kurssturz der Aktie geführt, die von ihrem Höchststand von 116 Euro im April 2023 auf zuletzt knapp über 45 Euro gefallen ist.
Die Deutsche Börse überprüft viermal jährlich die Zusammensetzung des DAX, in dem die 40 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands gelistet sind. Maßgeblich für die Aufnahme oder den Verbleib im DAX sind der Handelsumsatz und die Streubesitz-Marktkapitalisierung. Sollte ein Unternehmen aus dem MDAX in diesen Kriterien besser abschneiden, könnte es in den DAX aufsteigen, während ein schwächeres DAX-Mitglied weichen muss. Für die Porsche AG könnte es nun eng werden, da Analysten die Chancen für einen Verbleib im DAX auf nur 50 Prozent schätzen.
Ein Abstieg aus dem DAX hätte weitreichende Konsequenzen für die Porsche AG. Indexfonds, die an den DAX gebunden sind, müssten ihre Porsche-Aktien verkaufen, was den Kurs weiter unter Druck setzen könnte. Eine Abwärtsspirale droht, die das Unternehmen weiter in die Krise stürzen könnte. Als mögliche Aufsteiger in den DAX gelten derzeit Unternehmen wie Scout24 und der Maschinenbauer GEA, die bei einer erfolgreichen Aufnahme die Porsche AG verdrängen könnten.
Interessanterweise sind derzeit zwei Porsche-Aktien im DAX gelistet: die Porsche AG und die Porsche Automobil Holding SE. Letztere ist die Beteiligungsgesellschaft der Familien Porsche und Piëch und hält unter anderem Anteile an Volkswagen und der Porsche AG. Während ein Abstieg der SE in den vergangenen Monaten immer wieder im Raum stand, scheint diese vorerst gerettet. Nun wackelt jedoch die AG, was die Schwere der aktuellen Automobilkrise für die Sportwagenmarke verdeutlicht.

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