RBI erweitert Anwendungsfälle für digitale Rupie

MUMBAI / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Reserve Bank of India (RBI) plant, die Reichweite ihrer digitalen Rupie durch neue Anwendungsfälle zu erweitern.

Die Reserve Bank of India (RBI) hat angekündigt, die Anwendungsfälle ihrer digitalen Rupie auszuweiten, um sowohl im Einzelhandel als auch im Großhandel neue Funktionen zu testen. Diese Initiative ist Teil der Bemühungen der RBI, die digitale Währung in Indien weiter zu etablieren und ihre Nutzungsmöglichkeiten zu erweitern. Laut dem Jahresbericht der Zentralbank für 2024–2025 sollen insbesondere die Programmierbarkeit und Offline-Fähigkeiten der digitalen Rupie erforscht werden. Diese Funktionen könnten die Anwendbarkeit in Gebieten mit eingeschränktem Internetzugang erhöhen und gezielte Zahlungen, wie etwa staatliche Subventionen oder Unternehmensausgaben, ermöglichen.

Derzeit befinden sich beide Versionen der digitalen Zentralbankwährung (CBDC) in der Pilotphase. Der Einzelhandelspilot wird mit ausgewählten Kunden und Händlern über teilnehmende Banken durchgeführt, während der Großhandelspilot auf den Interbankenmarkt abzielt. Laut Bericht hat der Einzelhandelspilot bereits 600.000 Nutzer über 17 Banken erreicht. Um die Akzeptanz weiter zu steigern, hat die RBI bestimmten Nicht-Banken erlaubt, CBDC-Wallets anzubieten.

Auch der Großhandelspilot hat zunehmendes institutionelles Interesse geweckt. Der Umfang des Großhandels wurde mit der Hinzufügung von vier eigenständigen Primärhändlern (SPDs) weiter ausgebaut und diversifiziert. Diese Entwicklungen zeigen das wachsende Interesse und die Bereitschaft der Finanzinstitute, sich an der digitalen Transformation des Zahlungsverkehrs zu beteiligen.

Im Finanzjahr 2024–2025 erlebten digitale Zahlungen in Indien ein signifikantes Wachstum, sowohl in Bezug auf das Volumen als auch den Wert. Laut Bericht verzeichneten die gesamten digitalen Zahlungen ein Wachstum von 34,8 % im Volumen und 17,9 % im Wert. Indien dominierte zudem die globalen Echtzeitzahlungen, wobei die Unified Payments Interface (UPI) Indien mit einem Anteil von 48,5 Prozent an den globalen Echtzeitzahlungen nach Volumen in eine Führungsposition brachte.

Die Zentralbank führte mehrere innovative Funktionen ein, um die Vorteile digitaler Zahlungen auf breitere Gesellschaftsschichten auszuweiten. Beispielsweise wurde die Funktion „Delegated Payments“ eingeführt, die es einem primären Nutzer ermöglicht, einer anderen Person zu gestatten, UPI-Transaktionen bis zu einem bestimmten Limit von seinem Bankkonto auszuführen.

Während Indien im Bereich der digitalen Zahlungen führend ist, gibt es auch Herausforderungen im Bereich der Kryptowährungen. Am 20. Mai äußerte der Oberste Gerichtshof Indiens Bedenken über das Fehlen einer Regulierung für Kryptowährungen wie Bitcoin, obwohl bereits eine Steuer von 30 % auf diese erhoben wird. Richter Surya Kant kritisierte die Existenz einer „parallelen Wirtschaft“ durch digitale Vermögenswerte und bezeichnete sie als potenzielle Bedrohung für das Finanzsystem des Landes.

In Indien zahlen Nutzer seit April 2022 eine Steuer von 30 % auf Gewinne aus dem Kryptohandel. Trotz der zunehmenden regulatorischen Aufsicht wird geschätzt, dass es in Indien mehr als 100 Millionen Inhaber digitaler Vermögenswerte gibt. Diese Entwicklungen unterstreichen die Notwendigkeit einer ausgewogenen Regulierung, um sowohl Innovationen zu fördern als auch Risiken zu minimieren.

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