NIJMEGEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Kitzeln ist eine der seltsamsten und gleichzeitig universellsten Erfahrungen, die wir Menschen kennen. Doch trotz jahrhundertelanger Forschung bleibt es ein Rätsel, warum wir uns nicht selbst kitzeln können.
Die Fähigkeit, andere zu kitzeln, während man sich selbst nicht kitzeln kann, hat Wissenschaftler seit Jahrhunderten fasziniert. Obwohl Philosophen wie Sokrates und Darwin bereits Theorien dazu aufstellten, bleibt die wissenschaftliche Erklärung unvollständig. Eine aktuelle Übersichtsstudie zeigt, dass das Phänomen des Kitzelns im Vergleich zu anderen sensorischen Erfahrungen wie Schmerz oder Juckreiz weitgehend unerforscht ist.
Ein Grund, warum wir uns nicht selbst kitzeln können, liegt in der Art und Weise, wie unser Gehirn Berührungen verarbeitet. Wenn wir uns selbst berühren, sagt unser Gehirn voraus, was passieren wird, und unterdrückt die sensorische Reaktion. Diese Vorhersagefähigkeit verhindert, dass wir auf unsere eigenen Berührungen mit Kitzeln reagieren. Interessanterweise zeigen Gehirnscans, dass die Aktivität in den Bereichen, die Berührungen verarbeiten, reduziert ist, wenn wir uns selbst berühren.
Die Forschung unterscheidet zwischen zwei Arten von Kitzeln: Knismesis, das leichte Kribbeln, das einen Kratzreflex auslöst, und Gargalesis, das intensive Kitzeln, das Lachen hervorruft. Diese Unterscheidung ist wichtig, da sie erklärt, warum Studien zu widersprüchlichen Ergebnissen kommen können, wenn sie nicht klar definieren, welche Art von Kitzeln untersucht wird.
Ein weiteres Rätsel ist, warum bestimmte Körperstellen wie Achselhöhlen und Fußsohlen besonders kitzelig sind, obwohl sie nicht die empfindlichsten Bereiche für Berührung oder Schmerz sind. Verschiedene Theorien wurden vorgeschlagen, darunter die Idee, dass diese Stellen in der Evolution besonders schützenswert waren. Doch keine dieser Theorien konnte bisher vollständig überzeugen.
Interessanterweise empfinden viele Menschen Kitzeln nicht als angenehm, obwohl es Lachen auslöst. Studien zeigen, dass das Lachen beim Kitzeln anders klingt als echtes Freude-Lachen und eher reflexartig ist. Dies könnte erklären, warum viele Menschen Kitzeln als unangenehm empfinden, obwohl sie dabei lachen.
Die Erforschung des Kitzelns könnte weitreichende Implikationen haben, nicht nur für das Verständnis von neurologischen und psychologischen Prozessen, sondern auch für die Entwicklung von Robotern, die mit Menschen interagieren. Automatisierte Kitzelmaschinen könnten helfen, standardisierte Experimente durchzuführen, um die Mechanismen des Kitzelns besser zu verstehen.
Obwohl die Wissenschaft noch am Anfang steht, könnte das Verständnis des Kitzelns neue Einblicke in die menschliche Wahrnehmung und das Bewusstsein bieten. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Erkenntnisse die Forschung in Zukunft bringen wird.
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