LONDON (IT BOLTWISE) – Die Biotechnologiebranche steht vor einer herausfordernden Phase, da die Finanzierung von Startups im zweiten Quartal 2025 deutlich zurückgegangen ist. Dies zeigt ein aktueller Bericht von Branchenexperten, der die Entwicklungen im Bereich der privaten Biotech-Unternehmen beleuchtet.
Die Biotechnologiebranche, die einst als einer der vielversprechendsten Sektoren für Investitionen galt, sieht sich derzeit mit einem erheblichen Rückgang der Finanzierung konfrontiert. Ein Bericht von Branchenexperten zeigt, dass die Investitionen in Biotech-Startups im zweiten Quartal 2025 auf 900 Millionen US-Dollar gesunken sind, verglichen mit 2,6 Milliarden US-Dollar im ersten Quartal. Dies markiert den niedrigsten Stand der letzten fünf Quartale und spiegelt die Unsicherheiten wider, die den Markt derzeit prägen.
Ein wesentlicher Faktor für diesen Rückgang ist die Zurückhaltung der Investoren, die sich aufgrund von Bedenken hinsichtlich pharmazeutischer Zölle, Kürzungen bei Forschungsgeldern und Veränderungen in der Führung öffentlicher Gesundheitsbehörden vorsichtiger zeigen. Diese Unsicherheiten haben dazu geführt, dass Investoren kleinere Deals meiden und sich stattdessen auf größere Finanzierungsrunden konzentrieren, sogenannte ‘Megarounds’, die 100 Millionen US-Dollar oder mehr umfassen. Diese Strategie ermöglicht es Unternehmen, fast drei traditionelle Finanzierungsrunden in einer einzigen zu bündeln.
Interessanterweise zeigt der Bericht auch, dass die Anzahl der Finanzierungsdeals mit Arzneimittelkandidaten aus China weiter gestiegen ist. Im ersten Halbjahr 2025 haben vier Unternehmen, die auf in China entdeckte Medikamente setzen, erste Finanzierungsrunden von mindestens 50 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Dies übertrifft die Gesamtzahl der letzten beiden Jahre und unterstreicht Chinas wachsende Bedeutung im globalen Biotech-Sektor.
Ein weiterer Aspekt, der im Bericht hervorgehoben wird, ist der Rückgang der sogenannten Crossover-Investoren, die oft die Runden vor einem Börsengang unterstützen. Nur zwei der acht größten Runden im zweiten Quartal 2025 beinhalteten neue Crossover-Investoren, was einen Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Diese Entwicklung ist teilweise auf die schlechte Performance der Unternehmen zurückzuführen, die 2024 an die Börse gegangen sind. Laut dem Bericht lag der Median der Aktienkursverluste dieser Unternehmen bei 70 %.
Trotz dieser Herausforderungen gibt es auch positive Entwicklungen. Die Anzahl der M&A-Deals für private Unternehmen bleibt stabil, was den Risikokapitalfirmen eine weitere Möglichkeit bietet, Renditen zu erzielen. Im Jahr 2024 wurden 17 Biotech-Startups übernommen, die höchste Zahl seit 2020, und die Übernahmen setzen sich 2025 in einem ähnlichen Tempo fort. Diese Deals zeigen, dass es immer noch möglich ist, mit frühen Daten in den richtigen Bereichen einen erfolgreichen Exit zu erreichen.
Die aktuelle Situation in der Biotechnologiebranche verdeutlicht die Notwendigkeit für Unternehmen, sich an die veränderten Marktbedingungen anzupassen. Während die Finanzierung insgesamt rückläufig ist, bieten sich dennoch Chancen für Unternehmen, die in der Lage sind, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen und innovative Ansätze zu verfolgen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die Branche weiterentwickelt und welche neuen Trends sich abzeichnen werden.
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