Der Glasfaserausbau Deutschland schreitet mit beeindruckenden Zahlen voran. Derzeit verfügen bereits mehr als drei Viertel (76,5 Prozent) der deutschen Haushalte über Gigabit-Anschlüsse, während Glasfaseranschlüsse für mehr als 35 Prozent der Haushalte zur Verfügung stehen. Jedoch zeigt sich eine deutliche Diskrepanz: Obwohl die Verfügbarkeit steigt, nutzen tatsächlich nur etwa 6,1 Millionen Haushalte aktiv einen Glasfaseranschluss in ihrer Wohnung.
Bis 2025 soll das Glasfasernetz Deutschland noch weiter ausgebaut werden – das Ziel liegt bei mindestens 50 Prozent aller Haushalte mit einem Glasfaseranschluss. Die aktuelle Glasfaserausbauquote von 43,2 Prozent (Homes Passed) und die Anschlussquote von 22,8 Prozent (Homes Connected) lassen dieses Ziel erreichbar erscheinen. Besonders interessant ist dabei der Blick auf die digitale Infrastruktur Deutschland im regionalen Vergleich: Schleswig-Holstein und Hamburg sind Spitzenreiter, wo bereits über 90 Prozent der Haushalte Zugang zu Glasfaser haben können. Wir möchten an dieser Stelle auch erwähnen, dass es Glasfaser Anbieter gibt, die Internet trotz Schufa-Eintrag anbieten, was den Zugang zu schnellem Internet für mehr Menschen ermöglicht.
Ziele und Bedeutung des Glasfaserausbaus
In der modernen Gesellschaft ist die Entwicklung einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor geworden. Der Glasfaserausbau stellt dabei das Rückgrat für die digitale Zukunft Deutschlands dar und soll bis 2030 flächendeckend realisiert werden.
Warum schnelles Internet für Deutschland entscheidend ist
Schnelles Internet und der neueste Mobilfunkstandard sind für die Modernisierung des Wirtschaftsstandortes Deutschland von zentraler Bedeutung. Die stetig wachsenden Datenmengen durch komplexere und datenintensivere Anwendungen – sowohl im privaten Bereich als auch in der Industrie – lassen die Nachfrage nach Glasfaseranbindungen kontinuierlich steigen.
Besonders deutlich wurde die Wichtigkeit leistungsstarker und widerstandsfähiger Netze während der Corona-Pandemie, der Hochwasserkatastrophe 2021 und angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. In solchen Krisensituationen zeigt sich, wie bedeutsam eine funktionierende digitale Infrastruktur für die öffentliche Daseinsvorsorge ist. Ein verlässlicher Zugang zu Informationen und Kommunikationsmöglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger, Staat und Wirtschaft wird zunehmend als Grundversorgung betrachtet.
Darüber hinaus ist Glasfaser besonders für Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz unerlässlich. Wirtschaft und Politik haben folglich ein hohes Interesse am zügigen Ausbau, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern. Bei steigendem Bedarf an Homeoffice-Arbeitsplätzen wird häufig eine Mindestgeschwindigkeit von 50 Mbit/s als notwendig erachtet, um flüssig arbeiten zu können.
Für Verbraucher, die trotz SCHUFA-Eintrags nicht auf schnelles Internet verzichten möchten, gibt es mittlerweile auch spezielle Anbieter, die Glasfaseranschlüsse ohne Bonitätsprüfung ermöglichen.
Die Gigabitstrategie der Bundesregierung
Mit der Gigabitstrategie hat die Bundesregierung einen klaren Fahrplan definiert: Bis 2030 soll Deutschland flächendeckend mit Glasfaser ausgestattet werden – ein entscheidender Schritt für gleichwertige Lebensverhältnisse und die Zukunftsfähigkeit aller Regionen. Als Zwischenziel sollen bis Ende 2025 mindestens 50 Prozent aller Haushalte und Unternehmen Glasfaser nutzen können.
Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, wurden insgesamt 100 Maßnahmen auf den Weg gebracht. Diese sollen den Glasfaser- und Mobilfunkausbau schneller, einfacher und kostengünstiger machen. Die Strategie konzentriert sich auf folgende Schwerpunkte:
- Digitalisierung und Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren
- Verstärkter Einsatz alternativer Verlegetechniken beim Glasfaserausbau
- Erhöhte Transparenz durch ein Gigabitgrundbuch
- Schließung weißer Flecken und verbesserte Mobilfunkversorgung an Bahnstrecken
- Intensivere Zusammenarbeit mit Ländern, Kommunen und Marktteilnehmern
Von den 100 ursprünglichen Maßnahmen sind bereits 87 umgesetzt oder befinden sich in fortlaufender Umsetzung. Außerdem wurden 35 weitere ergänzende Maßnahmen auf den Weg gebracht.
Was bedeutet eigentlich ‘digitale Infrastruktur’?
Die digitale Infrastruktur bildet den Teil der Telekommunikations-Infrastruktur eines Landes, der digitale Dienste und netzbasierte Geschäftsmodelle ermöglicht. Sie ist die Grundlage für die digitale Transformation und Digitalisierung in der Wissensgesellschaft.
Konkret umfasst sie alle technischen Einrichtungen und Ressourcen zur Übertragung, Speicherung, Verarbeitung und Bereitstellung von digitalen Daten und Diensten. Dabei wird zwischen dem kabelbasierten Festnetz und dem Mobilfunknetz unterschieden. Das Festnetz teilt sich wiederum in kupferbasierte (herkömmliche Telefonkabel) und lichtwellenbasierte (Glasfaserkabel) Übertragungsmedien, wobei letztere erheblich schnellere Verbindungen ermöglichen.
Seit der Digitalen Agenda 2014-2017 steht in Deutschland der flächendeckende Ausbau von Hochleistungsnetzen auf der politischen Agenda. Mit dem Digitalinfrastrukturfondsgesetz vom Dezember 2018 wurde ein Sondervermögen des Bundes geschaffen, um insbesondere den Breitbandausbau und die digitale Infrastruktur für Schulen zu fördern.
Eine moderne digitale Infrastruktur erlaubt Unternehmen schneller auf Veränderungen zu reagieren, agile Arbeitsprozesse zu implementieren und letztendlich ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Für eine funktionierende Gesellschaft und Wirtschaft im digitalen Zeitalter ist sie deshalb unverzichtbar geworden.
Der aktuelle Stand des Glasfaserausbaus in Deutschland
Der Glasfaserausbau hat in Deutschland erheblich an Tempo gewonnen. Seit einigen Jahren wird intensiv daran gearbeitet, mehr Haushalte mit dieser zukunftssicheren Technologie zu versorgen. Doch wie sieht der aktuelle Stand wirklich aus? Welche Fortschritte wurden erzielt und welche Herausforderungen bestehen noch?
Wie viele Haushalte sind bereits versorgt?
Die Zahlen zum aktuellen Stand des Glasfaserausbaus in Deutschland variieren je nach Quelle und Erhebungszeitraum, zeigen jedoch alle eine positive Entwicklung. Laut dem Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) lag die Glasfaserausbauquote Ende 2024 bei 48,8 Prozent, was etwa 22,5 Millionen Haushalten entspricht. Andere Quellen berichten von einer Abdeckung von 52,8 Prozent Ende Juni 2024. Besonders beeindruckend: Seit Mitte 2022 hat sich die Glasfaserversorgung von 18,2 Prozent auf 35,7 Prozent Mitte 2024 nahezu verdoppelt. Das entspricht einem Zuwachs von durchschnittlich 1,8 Millionen zusätzlich versorgten Haushalten pro Halbjahr.
Die großen Telekommunikationsanbieter tragen maßgeblich zum Ausbau bei. Die Telekom versorgt aktuell etwa 8,2 Millionen deutsche Haushalte mit einem FTTH-Anschluss und plant, bis Ende 2024 die Zahl auf zehn Millionen zu erhöhen. Das Glasfasernetz der Telekom erstreckt sich bereits über mehr als 770.000 Kilometer. Vodafone kann durch Partnerschaften mit Telekom und Deutsche Glasfaser mehr als 11 Millionen Haushalten Glasfaser anbieten, während Deutsche Glasfaser rund 2,4 Millionen verlegte Glasfaseranschlüsse umfasst und bis Ende 2025 4 Millionen Haushalte versorgen möchte.
Erfreulicherweise gibt es mittlerweile auch Glasfaseranbieter, die Internet trotz SCHUFA-Eintrag anbieten, wodurch der Zugang zu schnellem Internet für mehr Menschen ermöglicht wird.
Unterschied zwischen Homes Passed, Connected und Activated
Bei der Betrachtung des Glasfaserausbaus werden verschiedene Kennzahlen verwendet, die unterschiedliche Ausbaustufen beschreiben:
Homes Passed bezeichnet Immobilien, bei denen Glasfaser mindestens im Straßenzug verfügbar ist, möglicherweise sogar bis zur Grundstücksgrenze. Nach dieser Zählweise waren Mitte 2024 etwa 43,2 Prozent der deutschen Haushalte erschlossen.
Homes Connected umfasst alle Gebäude, in denen das Inhousenetz bereits verlegt ist – der Anschluss ist also physisch vorhanden. Diese Quote lag Mitte 2024 bei 22,8 Prozent.
Homes Activated bezeichnet Haushalte, die tatsächlich einen Glasfasertarif nutzen und bezahlen. Interessanterweise nutzt nur etwa ein Viertel (26 Prozent) der angeschlossenen Haushalte aktiv Glasfaser, was auf erhebliches Wachstumspotenzial hindeutet.
Für eine wirtschaftliche Bewertung ist besonders die “Take-Up-Rate” relevant – das Verhältnis zwischen Homes Activated und Homes Passed. Sie lag 2024 bei etwa 28 Prozent und zeigt, wie viele potentiell anschließbare Haushalte tatsächlich Glasfaser nutzen. Ab einer Rate von etwa 30 Prozent wird der Ausbau für Provider profitabel.
Glasfasernetz Deutschland: Wo stehen wir 2024?
Das Ziel der Bundesregierung, bis Ende 2025 mindestens 50 Prozent der Haushalte mit Glasfaser zu versorgen, scheint in greifbarer Nähe. Mit dem aktuellen Ausbautempo dürfte diese Marke sogar übertroffen werden. Allerdings wird das Ziel einer flächendeckenden Versorgung bis 2030 voraussichtlich nicht vollständig erreicht – Experten rechnen mit einem Glasfaser-Anteil von 82 bis 92 Prozent.
Bemerkenswert ist außerdem: Der überwiegende Teil der Glasfaserleitungen wurde eigenwirtschaftlich verlegt. Der geförderte Ausbau macht nur etwa 11,7 Prozent der versorgten Adressen aus. Um den Ausbau weiter zu beschleunigen, hat die Bundesregierung mit der “Gigabitförderung 2.0” ein Programm aufgelegt, das gezielt Gebiete mit dem größten Nachhol- und Förderbedarf unterstützt.
Für einen effektiveren Ausbau werden seit 2024 im Vorfeld der Antragstellung sogenannte Branchendialoge durchgeführt. Diese finden zwischen Gebietskörperschaften und Telekommunikationsunternehmen statt und sollen sicherstellen, dass das Potenzial des privatwirtschaftlichen Ausbaus und die eigentlichen Förderbedarfe vorab prioritär ausgelotet werden.
Regionale Unterschiede beim Ausbau
Beim Blick auf die Glasfaser Deutschland Karte offenbaren sich deutliche regionale Unterschiede im Ausbautempo. Diese Ungleichheit prägt das Bild der digitalen Infrastruktur Deutschland und hat vielfältige Ursachen.
Glasfaser Deutschland Karte: Bundesländer im Vergleich
Die neuesten Erhebungen des Breitbandatlas zeigen ein markantes Nord-Süd-Gefälle beim Glasfaserausbau. Die norddeutschen Bundesländer führen dabei deutlich: Schleswig-Holstein und Hamburg erreichen mit 92,7% bzw. 90,8% Glasfaserverfügbarkeit (“Homes Passed”) die Spitzenpositionen. Mit erheblichem Abstand folgen Bremen (79,7%) und Sachsen-Anhalt (70,1%). Insgesamt liegt die Verfügbarkeit deutschlandweit bei 52,8% der Haushalte.
Im Mittelfeld bewegen sich Niedersachsen mit 67,2%, Brandenburg mit 62,7% und Mecklenburg-Vorpommern mit 60,9%. Deutlich schlechter schneiden Baden-Württemberg (32,8%) und das Saarland (23,8%) ab. Bemerkenswert ist, dass die Hauptstadt Berlin, die 2023 mit nur 19% Verfügbarkeit das Schlusslicht bildete, inzwischen aufgeholt hat und nun bei 42,7% liegt.
Einige Provider bieten mittlerweile Glasfaseranschlüsse ohne Bonitätsprüfung an, sodass Internet trotz SCHUFA-Eintrag möglich ist – eine wichtige Option für mehr digitale Teilhabe in allen Regionen.
Stadt vs. Land: Wer ist besser versorgt?
Entgegen der verbreiteten Annahme lässt sich beim Glasfaserausbau nur bedingt ein Stadt-Land-Gefälle feststellen. Während bei älteren Breitbandtechnologien städtische Räume klar im Vorteil waren, zeigt sich beim Glasfaserausbau ein differenzierteres Bild. Interessanterweise ist in manchen Bundesländern wie Niedersachsen der ländliche Raum sogar besser mit Glasfaser versorgt als die Städte.
Gleichwohl variiert die Qualität der Breitbandversorgung regional sehr stark. Mit zunehmenden Bandbreiten wird generell ein Stadt-Land-Gefälle deutlicher: In städtischen Räumen können 95% der Haushalte eine Bandbreite von mindestens 100 MBit/s nutzen, in ländlichen Regionen sind es lediglich 58%.
Warum der Norden vorne liegt
Der deutliche Vorsprung der norddeutschen Bundesländer hat mehrere Gründe. Schleswig-Holstein setzte frühzeitig auf eine konsequente Vollversorgungsstrategie und koordinierte die Zusammenarbeit regionaler Akteure über ein Breitband-Kompetenzzentrum. Das Land formulierte, ähnlich wie Dänemark, klare Glasfaserziele statt technikoffener Gigabit-Ziele.
Darüber hinaus begünstigen in Norddeutschland die topografischen Gegebenheiten den Ausbau – weite, flache Landstriche bieten weniger Hindernisse als gebirgige Regionen. Der Erfolg zeigt sich besonders in ländlichen Gebieten: In Schleswig-Holstein sind bereits 121 Dörfer unter 3.000 Einwohnern vollständig mit Glasfaser versorgt, in Niedersachsen immerhin 28.
Niedersachsen konnte trotz eigentlich ungünstiger Voraussetzungen durch intensiven Wettbewerb, klugen Zuschnitt von Förderprojekten und vergleichsweise unbürokratische Genehmigungsverfahren den Ausbau deutlich vorantreiben. Mit einer Verfügbarkeit von 63,38% liegt das Bundesland weit über dem Bundesdurchschnitt von 39,79% und hält damit den zweiten Platz unter den Flächenländern.
Herausforderungen beim Ausbau
Trotz der sichtbaren Fortschritte beim Glasfaserausbau steht Deutschland vor zahlreichen Herausforderungen, die das Tempo des Ausbaus erheblich bremsen. Diese Hürden betreffen sowohl strukturelle als auch marktspezifische Aspekte.
Langwierige Genehmigungsverfahren
Die Komplexität und Dauer der Genehmigungsverfahren stellt das größte Hindernis für Glasfaserprojekte dar. Telekommunikationsanbieter sehen sich mit einer Vielzahl von Vorschriften konfrontiert, die sich von Bundesland zu Bundesland und von Gemeinde zu Gemeinde unterscheiden. Im Durchschnitt dauern Genehmigungsverfahren 8 bis 12 Monate, was den Ausbau massiv verzögert. Besonders bei kleinen Projekten beeinträchtigt diese Komplexität die Wirtschaftlichkeit erheblich – derzeit macht es keinen Unterschied, ob hundert Meter oder mehrere Kilometer ausgebaut werden.
Marktstruktur und Rolle der Telekom
Die Telekom spielt eine dominante Rolle im Glasfaserausbau Deutschland, was zu Spannungen im Markt führt. Während die Telekom ihren Fokus auf FTTH-Anschlüsse legt und bis Ende 2024 zehn Millionen Haushalten einen solchen ermöglichen will, kritisieren Wettbewerber die Strategie des Unternehmens. Sie werfen der Telekom vor, mit einem “strategischen Überbau” Investitionen zu verdrängen. Die Take-up-Rate liegt bei der Telekom bei lediglich 13 Prozent, bei Konkurrenten hingegen bei gut 35 Prozent.
Wettbewerb und Investitionen
Dennoch tragen die Wettbewerber maßgeblich zum Glasfaserausbau in Deutschland bei und verantworten fast 62 Prozent der bis in die Häuser führenden Glasfaseranschlüsse. Im Jahr 2023 betrugen die Gesamtinvestitionen in den Glasfaser- und Mobilfunkausbau 13,2 Milliarden Euro, sind allerdings erstmals seit Jahren leicht rückläufig. Während die Telekom ihre Investitionen von 4,9 auf 5,6 Milliarden Euro steigerte, reduzierten die Wettbewerber ihre von 8,5 auf 7,6 Milliarden Euro.
Warum viele Haushalte trotz Verfügbarkeit nicht anschließen
Überraschenderweise nutzen nur etwa 26 Prozent der angeschlossenen Haushalte aktiv Glasfaser. Für diese geringe Take-up-Rate gibt es mehrere Gründe:
- Höhere Kosten: Glasfaseranschlüsse kosten durchschnittlich 48 Euro monatlich gegenüber 43 Euro bei DSL
- Zufriedenheit mit bestehenden Anschlüssen: Viele Nutzer kommen mit niedrigeren Bandbreiten gut zurecht
- Mangelndes Bewusstsein: 51 Prozent der Befragten fühlen sich nur mittelmäßig oder schlecht über die Vorteile von Glasfaser informiert
Erfreulicherweise bieten inzwischen einige Anbieter Glasfaseranschlüsse ohne Bonitätsprüfung an, wodurch Internet trotz SCHUFA-Eintrag möglich ist. Dies könnte die Akzeptanz erhöhen, da die Anschlussquote für den wirtschaftlichen Erfolg entscheidend ist.
Ohne deutliche Verbesserungen bei den Genehmigungsverfahren und der Nachfrage wird das Glasfasernetz voraussichtlich erst ab 2032 vollständig verlegt sein – und selbst dann werden vermutlich nur 63 Prozent der Wohn- und Geschäftseinheiten angeschlossen.
Nutzung und Zukunftsperspektiven
Die Lücke zwischen verfügbaren und tatsächlich genutzten Glasfaseranschlüssen wird in Deutschland immer größer. Während die Verfügbarkeit kontinuierlich zunimmt, bleibt die tatsächliche Nutzung deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Warum viele Glasfaseranschlüsse ungenutzt bleiben
Trotz steigender Verfügbarkeit nutzen nur etwa 26 Prozent der anschließbaren Haushalte aktiv Glasfaser. Bei den Wettbewerbern der Telekom liegt die Nutzungsrate bei 34 Prozent, während die Telekom selbst nur auf 15 Prozent kommt. Hauptgrund für diese Zurückhaltung ist die Zufriedenheit vieler Kunden mit ihrem bestehenden DSL-Anschluss. Gleichzeitig wirken die durchschnittlich elf Prozent höheren Kosten für Glasfasertarife abschreckend. Besonders wichtig: 51 Prozent der Befragten fühlen sich nur mittelmäßig oder schlecht über die Glasfasertechnologie und ihre Anwendungsmöglichkeiten informiert. Erfreulicherweise bieten inzwischen einige Anbieter Glasfaseranschlüsse ohne Bonitätsprüfung an, wodurch Internet trotz SCHUFA-Eintrag möglich ist.
Vorteile für Nutzer: Geschwindigkeit, Stabilität, Energieeffizienz
Glasfaser bietet gegenüber herkömmlichen Kupferkabeln entscheidende Vorteile. Die Technologie ermöglicht Gigabit-Geschwindigkeiten statt nur einiger hundert MBit/s. Zudem ist Glasfaser deutlich weniger störanfällig gegenüber Wetter oder elektromagnetischen Einflüssen. Ein häufig übersehener Pluspunkt: Glasfaser verbraucht erheblich weniger Energie als Kupferkabel, was sowohl Betriebskosten senkt als auch zum Klimaschutz beiträgt.
Wie sich der Ausbau bis 2030 entwickeln könnte
Momentan verlangsamt sich das Ausbautempo in Deutschland. Der Analyse zufolge lag die Glasfaser-Ausbauquote im Juni 2024 bei rund 43 Prozent, mit einem Wachstum von nur 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr – verglichen mit 36 Prozent Wachstum im Jahr zuvor. Folglich wird Deutschland das Ziel einer flächendeckenden Versorgung bis 2030 voraussichtlich verfehlen. Prognosen zufolge ist bis dahin lediglich eine Ausbauquote zwischen 76 und 86 Prozent realistisch. Dennoch steigt der Bedarf kontinuierlich: Das monatliche Datenvolumen pro Anschluss könnte bis 2030 auf etwa 740 GB anwachsen. Um das ambitionierte Ziel einer vollständigen Glasfaserversorgung dennoch zu erreichen, braucht es eine politische Kurskorrektur, insbesondere ein Konzept für einen wettbewerbskonformen Übergang von Kupfer- auf Glasfasernetze.
Fazit
Der Glasfaserausbau in Deutschland zeigt beachtliche Fortschritte, steht jedoch gleichzeitig vor erheblichen Herausforderungen. Zweifellos hat sich die Verfügbarkeit mit einer aktuellen Abdeckung von rund 43 Prozent deutlich verbessert. Allerdings bleibt die tatsächliche Nutzungsrate mit nur 26 Prozent der angeschlossenen Haushalte weit hinter dem Potenzial zurück. Das markante Nord-Süd-Gefälle verdeutlicht zudem, dass der Ausbau regional sehr unterschiedlich voranschreitet – während Schleswig-Holstein und Hamburg bereits über 90 Prozent Abdeckung erreichen, hinken Bundesländer wie das Saarland und Baden-Württemberg deutlich hinterher.
Besonders problematisch erscheinen die langwierigen Genehmigungsverfahren, die den Ausbau erheblich verzögern. Darüber hinaus spielen auch die Marktstruktur und der Wettbewerb zwischen der Telekom und anderen Anbietern eine entscheidende Rolle. Ungeachtet dieser Hindernisse bietet Glasfaser mit ihrer überlegenen Geschwindigkeit, Stabilität und Energieeffizienz klare Vorteile gegenüber herkömmlichen Kupferkabeln.
Erfreulicherweise gibt es mittlerweile Glasfaseranbieter, die Internet trotz SCHUFA-Eintrag anbieten, wodurch der Zugang zu schnellem Internet für mehr Menschen ermöglicht wird. Dies könnte langfristig dazu beitragen, die Nutzungsrate zu erhöhen und die digitale Teilhabe zu fördern.
Das Ziel der Bundesregierung, bis 2025 mindestens 50 Prozent der Haushalte mit Glasfaser zu versorgen, scheint durchaus erreichbar. Dennoch wird Deutschland das ambitionierte Ziel einer flächendeckenden Versorgung bis 2030 voraussichtlich verfehlen – Prognosen rechnen bis dahin mit einer Ausbauquote zwischen 76 und 86 Prozent. Folglich bedarf es weiterer politischer Maßnahmen, insbesondere eines Konzepts für einen wettbewerbskonformen Übergang von Kupfer- auf Glasfasernetze, um den digitalen Wandel in Deutschland erfolgreich voranzutreiben.
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