BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein Relikt aus der Zeit des Kalten Krieges, die sowjetische Venussonde Kosmos 482, steht kurz vor dem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Nach über 50 Jahren im Orbit könnte die Kapsel bald auf die Erde stürzen.
Die sowjetische Venussonde Kosmos 482, ein Überbleibsel aus der Ära der Raumfahrtwettläufe, nähert sich nach über fünf Jahrzehnten im Orbit ihrem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Ursprünglich im Jahr 1972 als Teil des Venera-Programms gestartet, sollte die Sonde die Venus erforschen. Doch ein technischer Fehler führte dazu, dass die Kapsel in einer exzentrischen Umlaufbahn um die Erde gefangen blieb.
Wissenschaftler der Technischen Universität Braunschweig haben mit einem selbst entwickelten Simulationsalgorithmus den Zeitpunkt des Wiedereintritts berechnet. Demnach wird die Kapsel voraussichtlich am frühen Samstagmorgen, dem 10. Mai, kurz vor 4 Uhr MEZ, die Erdatmosphäre durchdringen. Es besteht jedoch eine Unsicherheit von plus/minus 16 Stunden.
Die genaue Absturzstelle der Kapsel ist noch unklar. Experten vermuten, dass sie zwischen 51,7 Grad nördlicher und südlicher Breite auf die Erde treffen könnte. Dies umfasst weite Teile der Erde, mit Ausnahme der Antarktis und Gebieten nördlich von Schleswig-Holstein in Deutschland. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kapsel in ein bewohntes Gebiet stürzt, ist gering, da etwa 71 Prozent der Erdoberfläche von Wasser bedeckt sind.
Die Kapsel selbst ist ein kugelförmiges Titanmodul mit einem Hitzeschild, das für die extremen Bedingungen auf der Venus konzipiert wurde. Diese Konstruktion könnte dazu führen, dass die Kapsel den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre unbeschadet übersteht. Die Venus stellt mit ihrer dichten Kohlendioxidatmosphäre und einem Oberflächendruck, der 90 Mal höher ist als auf der Erde, extreme Anforderungen an Raumfahrzeuge.
Das Venera-Programm der Sowjetunion begann in den frühen 1960er Jahren und hatte zum Ziel, die Venus zu erforschen. Während viele der frühen Missionen scheiterten, gelang es Venera 7 im Jahr 1970, als erste Sonde eine weiche Landung auf der Venus zu vollziehen und Daten zur Erde zu senden. Kosmos 482 hingegen war weniger erfolgreich und blieb in der Erdumlaufbahn gefangen.
Der bevorstehende Wiedereintritt von Kosmos 482 bietet Wissenschaftlern die Gelegenheit, die Beständigkeit des Hitzeschilds nach all den Jahren im Orbit zu testen. Beim Wiedereintritt können Temperaturen von bis zu 1600 Grad Celsius entstehen, was eine erhebliche Belastung für die Struktur der Kapsel darstellt.
Die Beobachtung und Analyse solcher Ereignisse sind von Bedeutung, da sie Einblicke in die Langzeitstabilität von Raumfahrzeugen im Orbit bieten. Dies ist besonders relevant angesichts der zunehmenden Menge an Weltraumschrott, die die Erde umkreist. Die Erkenntnisse könnten dazu beitragen, zukünftige Missionen besser zu planen und die Sicherheit im Weltraum zu erhöhen.
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