GRÖNLAND / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Verhandlungen zwischen Grönlands Telekommunikationsunternehmen Tusass und dem US-amerikanischen Satellitenanbieter Starlink, im Besitz von Elon Musk, könnten die Internet- und Telefonieinfrastruktur der Insel grundlegend verändern. Während entlegene Gebiete von einer verbesserten Anbindung profitieren könnten, gibt es auch Bedenken hinsichtlich der politischen und wirtschaftlichen Implikationen eines solchen Deals.

Die Gespräche zwischen Grönlands Telekommunikationsanbieter Tusass und Starlink, dem Satelliteninternetdienst von Elon Musk, könnten weitreichende Folgen für die Internet- und Telefonieinfrastruktur der Insel haben. Tusass, das derzeit ein Monopol auf die Telekommunikationsverbindungen in Grönland hält, sieht in der Zusammenarbeit mit Starlink eine Möglichkeit, die beste verfügbare Technologie zu nutzen, um entlegene Gebiete besser zu vernetzen. Dies könnte insbesondere für die dünn besiedelten Regionen im Norden und Osten Grönlands von Vorteil sein, wo die Internetverbindungen bislang unzureichend sind.
Die politische Dimension dieser Verhandlungen ist nicht zu unterschätzen. Eine engere Anbindung Grönlands an die USA durch Starlink könnte als heikel angesehen werden, insbesondere nachdem der ehemalige US-Präsident Donald Trump Gebietsansprüche auf die Inselregion erhoben hatte. Europa versucht, sich von US-amerikanischer Technologie unabhängiger zu machen, was die Verhandlungen zusätzlich erschwert. Die EU arbeitet derzeit an einer eigenen Satellitenlösung namens IRIS2, die als Alternative zu Starlink dienen könnte.
Technisch gesehen bietet Starlink die Möglichkeit, bestehende Unterseekabelverbindungen zu ergänzen und als Backup im Falle eines Kabelbruchs zu dienen. Die derzeitige Internetversorgung Grönlands ist stark von zwei Unterseekabeln abhängig, die nur einen Teil des Bedarfs decken können. Eine vollständige Versorgung durch Starlink wird jedoch als unrealistisch angesehen, da die Kapazitäten des Dienstes nicht ausreichen, um den Bedarf in größeren Städten wie Nuuk zu decken.
Die Verhandlungen sind auch aus wirtschaftlicher Sicht komplex. Starlink besteht darauf, direkten Zugang zu den Kunden zu haben, was mit dem Monopol von Tusass nicht vereinbar ist. Zudem gibt es Bedenken, dass kritische Infrastruktur in die Hände eines Tech-Milliardärs und Trump-Beraters geraten könnte. Diese Bedenken werden durch Berichte verstärkt, dass Starlink in der Vergangenheit damit gedroht hat, seinen Dienst in der Ukraine abzuschalten, obwohl andere Länder wie Polen dafür bezahlen.
Die Zukunft der Internetversorgung in Grönland bleibt ungewiss. Während einige politische Parteien in Grönland die Öffnung für ausländische Satellitendienste befürworten, bevorzugen andere eine Lösung in Zusammenarbeit mit Dänemark. Die Entscheidung über die kritische Infrastruktur liegt letztlich bei der grönländischen Selbstverwaltung, die die politischen, wirtschaftlichen und technologischen Implikationen sorgfältig abwägen muss.

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