LONDON (IT BOLTWISE) – Die steigenden Kosten für Tierarztbehandlungen in Großbritannien haben in den letzten Jahren erheblich zugenommen, was sowohl Tierhalter als auch die britische Wettbewerbsbehörde, die Competition and Markets Authority (CMA), alarmiert hat.

In den letzten Jahren haben sich die Preise für Tierarztbehandlungen in Großbritannien dramatisch erhöht, was zu einer erheblichen Belastung für Tierhalter geführt hat. Die britische Wettbewerbsbehörde, die Competition and Markets Authority (CMA), hat diese Entwicklung scharf kritisiert und auf die zunehmende Dominanz von Tierarztketten hingewiesen, die unabhängige Praxen verdrängen.
Seit 2016 sind die Kosten für tierärztliche Behandlungen um bis zu 70 Prozent gestiegen, was mehr als das Doppelte der allgemeinen Preissteigerung für Verbraucherdienstleistungen ausmacht. Diese Entwicklung wird von der CMA als besorgniserregend angesehen, da sie den Wettbewerb im Markt erheblich einschränkt.
Ein wesentlicher Faktor für diesen Preisanstieg ist die Übernahme unabhängiger Tierarztpraxen durch große Ketten. Laut CMA kontrollieren mittlerweile sechs große Gruppen etwa 60 Prozent der örtlichen Tierarztpraxen, während dieser Anteil 2013 noch bei lediglich 10 Prozent lag. Diese Ketten, darunter IVC, VetPartners und Medivet, befinden sich größtenteils im Besitz von Private-Equity-Investoren oder börsennotierten Unternehmen.
Die CMA stellt fest, dass der starke Anstieg der Behandlungskosten nicht allein durch medizinischen Fortschritt erklärt werden kann. Vielmehr setzen die Ketten gezielt auf Preiserhöhungen und Quersubventionierungen, um ihre Profitabilität zu steigern. Ein typisches Modell ist das sogenannte „Razor-and-Blades“-Modell, bei dem die Gebühren für Beratungen moderat erscheinen, während Medikamente und Zusatzleistungen zu deutlich höheren Preisen verkauft werden.
Die Profitabilität der Ketten liefert weitere Hinweise auf den schwachen Wettbewerb. Während das börsennotierte Unternehmen Pets at Home mit einer Marge von 43 Prozent glänzt, melden IVC, VetPartners und der AIM-gelistete Anbieter CVS operative Margen von rund 20 Prozent. Diese Zahlen verdeutlichen, dass das Geschäftsmodell auf Wertsteigerung für einen späteren Verkauf ausgerichtet ist.
Für Tierhalter bedeutet dies steigende Rechnungen bei sinkender Transparenz. Die CMA empfiehlt, Preise für Standardleistungen wie Impfungen oder Kastrationen aktiv zu vergleichen und auf die Eigentümerstruktur der Praxis zu achten. Unabhängige Anbieter könnten flexibler bei der Preisgestaltung sein. Auch sei Vorsicht geboten bei Abo-Modellen, die auf das Jahr gerechnet teuer werden können.
Die CMA plant, im September konkrete Maßnahmen vorzustellen, um den Wettbewerb im Veterinärmarkt wiederzubeleben. Ein Abschlussbericht ist für Februar geplant, der weitere Einblicke in die Marktentwicklung und mögliche regulatorische Maßnahmen geben soll.

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