MADRID / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Telefónica steht unter der neuen Führung von Marc Murtra vor einem tiefgreifenden Wandel. Der spanische Telekommunikationsriese, der sich bisher stark auf den lateinamerikanischen Markt konzentriert hatte, richtet nun seinen Fokus auf Europa. Murtra, der seit Januar 2025 als CEO fungiert, hat ambitionierte Pläne, die Telefónica in eine neue Ära führen sollen.
Marc Murtra, der neue CEO von Telefónica, hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, den Telekommunikationsriesen grundlegend zu transformieren. Im Zentrum seiner Strategie steht die Abkehr von Lateinamerika und eine verstärkte Konzentration auf den europäischen Markt. Murtra sieht in der Konsolidierung der europäischen Telekommunikationsbranche einen Schlüssel zur Stärkung der technologischen Kapazitäten des Kontinents. Er fordert von den europäischen Behörden eine Anpassung der Regulierungen, um Fusionen und Wachstum zu ermöglichen.
Die Herausforderungen sind jedoch erheblich. Telefónica verzeichnete im ersten Quartal 2025 einen Nettoverlust von 1,3 Milliarden Euro, was auf den Verkauf von Auslandstöchtern, Wechselkursverluste und stagnierende Umsätze in wichtigen Märkten wie Deutschland zurückzuführen ist. Trotz eines weltweiten Umsatzrückgangs um 2,9 Prozent auf 9,22 Milliarden Euro bleibt das operative Ergebnis (Ebitda) mit 3,01 Milliarden Euro unter Druck. Besonders besorgniserregend ist die Schuldenquote, die 157 Prozent des Eigenkapitals erreicht hat, ein Rekordwert unter den großen europäischen Netzbetreibern.
Deutschland bleibt ein Sorgenkind für Telefónica. Der drittgrößte Netzbetreiber des Landes kämpft mit rückläufigen Umsätzen und einem schleppenden Glasfaserausbau. Das 2020 mit der Allianz gegründete Joint Venture “Unsere Grüne Glasfaser” (UGG) hat die Erwartungen bisher nicht erfüllt. Murtra fordert daher mehr Tempo bei Genehmigungen und eine Reform der Regulierung, um den Ausbau voranzutreiben.
Ein weiterer Schwerpunkt von Telefónica liegt auf der Bündelung von Technologiekompetenz. Unter dem Dach von Telefónica Tech werden bereits Angebote in den Bereichen Cybersicherheit, Cloud und künstliche Intelligenz zusammengeführt. Trotz erheblicher Investitionen hinkt Deutschland im Glasfaserausbau hinterher, was Murtra auf die hiesige Bürokratie und Regulierung zurückführt. In Spanien wird ein Zusammenschluss mit Minsait, der IT-Tochter von Murtras früherem Arbeitgeber Indra, in Erwägung gezogen, um eine europäische Antwort auf die Dominanz der USA und Chinas im Technologiesektor zu geben.
Murtra ist überzeugt, dass Europa nicht 41 Netzbetreiber benötigt, sondern nur drei starke Player, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Gerüchte über eine mögliche Komplettübernahme des britischen Joint Ventures Virgin Media O2 durch Telefónica kommentiert er nicht, doch die Richtung ist klar: Murtra will Telefónica zum führenden Infrastrukturplayer in Europa machen.
Die Transformation von Telefónica ist mit erheblichen Hürden verbunden. Bürokratie, Konkurrenz und Altlasten stellen mächtige Gegner dar. Die kommenden Quartale werden zeigen, ob Marc Murtra mehr ist als nur ein Hoffnungsträger und ob seine Strategie den gewünschten Erfolg bringt.
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