PRAG / LONDON (IT BOLTWISE) – Tim Berners-Lee, der Erfinder des World Wide Web, hat kürzlich seine Gedanken zur Architektur des Domain Name Systems (DNS) geteilt und betont, dass er es heute dezentraler gestalten würde.
Tim Berners-Lee, der als Erfinder des World Wide Web und der Hypertext Markup Language (HTML) bekannt ist, hat kürzlich auf der ETH Prag gemeinsam mit Ethereum-Mitbegründer Vitalik Buterin über die Architektur des Internets reflektiert. Berners-Lee äußerte, dass er das Domain Name System (DNS), wenn er es heute neu entwickeln würde, dezentraler gestalten würde. Diese Aussage wirft ein Licht auf die zentralisierte Natur des aktuellen DNS-Systems, das 1983 von Paul Mockapetris entwickelt wurde, um das vorherige hosts.txt-Dateisystem zu ersetzen.
Das DNS-System ist besonders auf den oberen Ebenen stark zentralisiert. Die Root-Zone, die Top-Level-Domains wie .com und .org verwaltet, wird von der in den USA ansässigen Non-Profit-Organisation Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) kontrolliert. Diese Zentralisierung ermöglicht es Regierungen, Domainnamen leicht zu zensieren oder zu blockieren, was Bedenken hinsichtlich der Kontrolle und Zensur aufwirft.
Die zentralisierte Struktur des DNS birgt auch Risiken für Ausfälle, da die Kontrolle über die Root-Zonen und Domain-Richtlinien in wenigen Regionen und unter einer kleinen Gruppe von Interessengruppen konzentriert ist. Darüber hinaus gibt es Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre, da zentralisierte DNS-Anfragen von Internetdienstanbietern und anderen Vermittlern überwacht, protokolliert und abgefangen werden können.
Als Reaktion auf diese Herausforderungen entwickeln sich dezentrale Alternativen zum DNS-System. Eine der bekanntesten ist der Ethereum Name Service (ENS), der menschenlesbare Namen mit Ethereum-Adressen, Inhalten im Inter-Planetary File System (IPFS) oder anderen Daten verknüpft. ENS hat bereits eine gewisse Verbreitung gefunden und könnte durch Partnerschaften mit Unternehmen wie PayPal und Venmo weiter an Bedeutung gewinnen.
Ein weiteres Beispiel ist Unstoppable Domains, das Domains als nicht-fungible Token (NFTs) auf Ethereum und Polygon prägt. Diese Systeme zielen darauf ab, benutzerkontrollierte und zensurresistente Alternativen zu schaffen, die vor allem in Web3-Anwendungen, Wallets und dezentralen Websites genutzt werden.
Eine nicht-krypto-basierte Alternative ist OpenNIC, ein von Nutzern betriebenes Projekt, das nicht-ICANN-Domains anbietet und die Kontrolle durch Community-Governance dezentralisieren möchte. Diese Entwicklungen zeigen, dass es Bestrebungen gibt, die zentralisierte Kontrolle über das DNS zu verringern und die Privatsphäre der Nutzer zu schützen.
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