Trump plant strategische Bitcoin-Reserve: Ein Wendepunkt für die USA?

WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einem überraschenden Schritt hat Präsident Trump die Schaffung einer strategischen Bitcoin-Reserve angekündigt, was die Sichtweise seiner Regierung auf Kryptowährungen als wertvolle wirtschaftliche Ressource unterstreicht.

Die Ankündigung von Präsident Trump, eine strategische Bitcoin-Reserve zu schaffen, markiert einen bedeutenden Wandel in der US-amerikanischen Politik gegenüber Kryptowährungen. Diese Entscheidung zielt darauf ab, Bitcoin als Reservevermögen zu halten, anstatt die Bestände, die die US-Regierung durch straf- und zivilrechtliche Einziehungsmaßnahmen erworben hat, zu verkaufen. Der Vergleich mit der strategischen Erdölreserve, die 1975 unter Präsident Gerald Ford eingerichtet wurde, verdeutlicht die Bedeutung dieser Maßnahme. Die USA halten derzeit 200.000 Bitcoins, deren Wert zwischen 12 und 21 Milliarden US-Dollar schwankt, was sie zum größten Bitcoin-Besitzer unter den Nationen macht.

Die Entscheidung, Bitcoin nicht mehr zu verkaufen, sondern als strategisches Asset zu betrachten, könnte weitreichende Auswirkungen auf die globale Wahrnehmung von Kryptowährungen haben. Experten sind sich uneinig, ob dieser Schritt eher symbolisch ist oder tatsächlich einen globalen Trend auslösen könnte, bei dem internationale Mächte Kryptowährungen ernster nehmen. Gene Hoffman, CEO von Chia Network, betont, dass diese Entscheidung eine deutliche Abkehr von der Politik früherer US-Regierungen darstellt, die Bitcoin bestenfalls tolerierten.

Trump hat auch die Einrichtung eines US-Digital Asset Stockpile angekündigt, der alle anderen digitalen Vermögenswerte außer Bitcoin umfassen soll, die in straf- oder zivilrechtlichen Verfahren eingezogen wurden. Im Gegensatz zu Bitcoin sieht die Politik vor, dass die Regierung keine zusätzlichen Vermögenswerte für diesen Bestand erwirbt und möglicherweise einige dieser Bestände verkauft. Diese Maßnahmen sollen die Kontrolle über digitale Vermögenswerte unter einem Dach zentralisieren und eine ordnungsgemäße Aufsicht und ein kohärentes Management der Kryptowährungsbestände der Regierung gewährleisten.

Die Reaktionen aus der Krypto-Community sind gemischt. Während einige die Entscheidung begrüßen, sehen andere, wie Charles Edwards von Capriole Investments, die Ankündigung als enttäuschend an, da sie keine aktiven Käufe vorsieht. Russ Mould von AJ Bell argumentiert, dass ein aggressiverer Erwerbsansatz der Regierung nicht logisch wäre, da der Dollar die globale Reservewährung ist und eine solche Strategie die US-amerikanische wirtschaftliche Einflussnahme gefährden könnte.

Die strategische Bitcoin-Reserve könnte auch als Reaktion auf die Präferenzen jüngerer Generationen für Kryptowährungen gesehen werden. Eine YouGov-Studie zeigt, dass 42 % der Gen Z-Investoren Krypto besitzen, während nur 11 % ein Rentenkonto haben. Haider Rafique von OKX sieht in der Reserve eine Möglichkeit, den Amerikanern einen Teil des Bitcoin-Angebots zu sichern, das als Absicherung gegen die Schuldenkrise und Inflation dienen könnte.

Insgesamt stellt Trumps Ankündigung einen bedeutenden Schritt in Richtung einer stärkeren Integration von Kryptowährungen in die US-Wirtschaft dar. Ob dies jedoch zu einer langfristigen Veränderung in der globalen Finanzlandschaft führen wird, bleibt abzuwarten.

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