Trumps Steuerpaket: Risiken und Widerstände im US-Senat

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Trotz erheblicher interner Spannungen innerhalb der Republikanischen Partei hat der US-Senat das umfassende Steuer- und Ausgabenpaket von Präsident Donald Trump mit einer knappen Mehrheit von 51 zu 49 Stimmen angenommen.

Das von Präsident Donald Trump vorgelegte Steuer- und Ausgabenpaket hat im US-Senat eine erste Hürde genommen. Mit einer knappen Mehrheit von 51 zu 49 Stimmen wurde das umfangreiche Gesetzespaket verabschiedet, obwohl es innerhalb der Republikanischen Partei erhebliche Widerstände gab. Zwei republikanische Senatoren stimmten gegen die Parteilinie, was die tiefen Risse innerhalb der Partei offenbart.

Das Gesetzespaket, das als ‘One Big Beautiful Bill’ bekannt ist, umfasst dauerhafte Steuersenkungen, Kürzungen bei Medicaid und Ernährungsprogrammen sowie erhebliche Mittel für das Militär und die Grenzsicherung. Diese Maßnahmen sind zentrale Vorhaben der zweiten Amtszeit Trumps. Doch die geplanten Änderungen könnten das Haushaltsdefizit in den kommenden zehn Jahren um 3,3 Billionen Dollar erhöhen, wie ein Bericht des Congressional Budget Office zeigt.

Besonders umstritten sind die Kürzungen bei sozialen Programmen und die Erhöhung der Schuldenobergrenze. Senator Rand Paul lehnte das Paket mit Verweis auf die steigende Staatsverschuldung ab, während Senator Thom Tillis die Kürzungen im Bereich der sauberen Energie und Medicaid kritisierte. Diese internen Spannungen verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen die Republikanische Partei steht.

Um die Zustimmung zu sichern, wurden verschiedene Zugeständnisse gemacht. So wurde ein Sonderfonds in Höhe von 25 Milliarden Dollar eingerichtet, um ländliche Krankenhäuser zu unterstützen. Dies war ein Zugeständnis an Senator Josh Hawley, der trotz Kritik am geänderten Medicaid-Finanzierungsmodell das Gesetz unterstützte. Auch Änderungen beim sogenannten SALT-Abzug sowie neue Sonderregelungen für Alaska und Hawaii wurden eingefügt.

Die Kürzungen bei Steueranreizen für Elektrofahrzeuge und erneuerbare Energien sind ebenfalls umstritten. Diese sollen schneller auslaufen als ursprünglich geplant, was insbesondere von Tesla-Chef Elon Musk scharf kritisiert wurde. Einige Republikaner fordern weitergehende Kürzungen, während andere vor den sozialen Folgen warnen.

Präsident Trump setzt alles daran, das Gesetz bis spätestens zum 4. Juli unterzeichnen zu können. Dabei scheut er nicht davor zurück, persönliche Überzeugungsarbeit auf dem Golfplatz zu leisten oder direkten Druck über soziale Medien auszuüben. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob es ihm gelingt, die notwendigen Mehrheiten zu sichern und die internen Spannungen in seiner Partei zu überwinden.

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