WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus hat das globale Handelssystem erschüttert. Seine Einführung von sogenannten “reziproken” Zöllen hat weitreichende Konsequenzen für die US-Wirtschaft und die internationalen Handelsbeziehungen.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus hat das globale Handelssystem erschüttert. Seine Einführung von sogenannten “reziproken” Zöllen hat weitreichende Konsequenzen für die US-Wirtschaft und die internationalen Handelsbeziehungen. Diese Zölle, die auf zahlreiche Länder weltweit abzielen, haben zu einer erheblichen Erhöhung der durchschnittlichen US-Zollrate geführt, die nun auf dem höchsten Stand seit fast einem Jahrhundert ist.
Die Auswirkungen dieser Zölle sind in der US-amerikanischen und globalen Wirtschaft auf unterschiedliche Weise spürbar. Einerseits haben die Zölle zu einem Anstieg der Zolleinnahmen der US-Regierung geführt. Laut dem Budget Lab der Yale University lag die durchschnittliche effektive Zollrate der USA für Warenimporte im Juli 2025 bei 18,2 %, ein deutlicher Anstieg gegenüber 2,4 % im Jahr 2024. Dies hat die monatlichen Zolleinnahmen im Juni 2025 auf 28 Milliarden US-Dollar ansteigen lassen, das Dreifache der Einnahmen von 2024.
Andererseits hat die Einführung der Zölle das Handelsdefizit der USA weiter vergrößert. Obwohl Trump die Zölle als Mittel zur Reduzierung des Handelsungleichgewichts sieht, haben US-Unternehmen ihre Importe vor der Einführung der Zölle aufgestockt, um die zusätzlichen Kosten zu vermeiden. Dies führte zu einem Rekord-Handelsdefizit von 162 Milliarden US-Dollar im März 2025, das sich bis Juni auf 86 Milliarden US-Dollar reduzierte.
Besonders betroffen von den Zöllen sind die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China. Die von Trump verhängten Strafzölle auf chinesische Waren, die zeitweise 145 % erreichten, haben den Wert der chinesischen Exporte in die USA im ersten Halbjahr 2025 um 11 % im Vergleich zum Vorjahr sinken lassen. Gleichzeitig haben chinesische Exporte in andere Länder zugenommen, was darauf hindeutet, dass chinesische Unternehmen neue Absatzmärkte gefunden haben.
Ein weiterer Effekt der Zölle ist der Anstieg der Verbraucherpreise in den USA. Ökonomen warnen, dass die Zölle letztendlich zu höheren Preisen führen werden, da Importe teurer werden. Der offizielle US-Inflationsrate für Juni lag bei 2,7 %, ein leichter Anstieg gegenüber 2,4 % im Mai. Bestimmte importierte Waren wie Haushaltsgeräte und Computer haben bereits einen deutlichen Preisanstieg verzeichnet.
Insgesamt haben Trumps Zölle zu einer Neuausrichtung der globalen Handelsbeziehungen geführt. Einige Länder haben ihre Handelsbeziehungen vertieft, um die Auswirkungen der Zölle zu mildern. So haben das Vereinigte Königreich und Indien ein Handelsabkommen unterzeichnet, das sie drei Jahre lang verhandelt haben. Auch die EU treibt ein neues Handelsabkommen mit Indonesien voran.

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