WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die US-Notenbank steht vor einer internen Zerreißprobe: Während einige Mitglieder des Offenmarktausschusses auf weitere Zinssenkungen drängen, um den schwächelnden Arbeitsmarkt zu stützen, warnen andere vor den Gefahren einer anhaltenden Inflation. Diese Uneinigkeit spiegelt sich in den jüngsten Sitzungsprotokollen wider und sorgt für Unsicherheit an den Finanzmärkten.
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Die jüngsten Sitzungsprotokolle der US-Notenbank offenbaren eine zunehmende Uneinigkeit unter den Mitgliedern des Offenmarktausschusses (FOMC) über den künftigen Kurs der Zinspolitik. Während eine Mehrheit der Meinung ist, dass weitere Zinssenkungen notwendig sind, um den schwächelnden Arbeitsmarkt zu stützen, gibt es auch Stimmen, die vor den Risiken einer anhaltenden Inflation warnen. Diese divergierenden Ansichten erschweren die Entscheidungsfindung und sorgen für Unsicherheit an den Finanzmärkten.
Die Finanzmärkte reagierten auf die Veröffentlichung der Protokolle mit gemischten Gefühlen. Während der S&P 500 und der Nasdaq aufgrund von Spekulationen über mögliche Zinssenkungen neue Allzeithochs erreichten, blieb der Dow Jones nahezu unverändert. Die Aussicht auf niedrigere Zinsen beflügelt insbesondere Technologiewerte, die von den Investitionen in Künstliche Intelligenz profitieren. So plant das von Elon Musk unterstützte KI-Startup xAI, seine Kapitalerhöhung auf bis zu 20 Milliarden Dollar auszuweiten, was auch NVIDIA zugutekommen könnte, da das Unternehmen weitere KI-Prozessoren beschaffen möchte.
In Asien zeigten sich die Märkte ebenfalls optimistisch. Der Nikkei-Index in Tokio erreichte neue Höchststände, während die Börsen in Schanghai nach der “golden Week” ebenfalls zulegten. Die Aussicht auf fiskalpolitische Stimuli durch die neue japanische Regierung beflügelt insbesondere Infrastrukturaktien. In Hongkong hingegen stehen Aktien aus der Healthcare-Branche unter Druck, da Microsoft Berichten zufolge massiv in den Bereich KI für das Gesundheitswesen einsteigt.
Die Unsicherheit über die künftige Zinspolitik der US-Notenbank hat auch Auswirkungen auf den Devisenmarkt. Der Dollar legte weiter zu, da die Schwäche von Euro und Yen anhält. Analysten erwarten, dass der Dollar-Aufschwung so lange anhalten wird, wie die Unsicherheiten über die US-Wirtschaft bestehen bleiben. Gleichzeitig bleibt der Ölpreis stabil, obwohl die Opec+ und die USA ihr Angebot erhöhen. Die geopolitischen Spannungen, insbesondere die Rolle Russlands im globalen Energiemarkt, sorgen jedoch für anhaltende Volatilität.
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