Unterscheidung zwischen Demenz und normaler Vergesslichkeit im Alter

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Vergesslichkeit im Alter ist ein häufiges Phänomen, das viele Menschen beunruhigt. Doch wann handelt es sich um normale Alterserscheinungen und wann um Anzeichen einer beginnenden Demenz? Experten geben Aufschluss darüber, welche Symptome ernst genommen werden sollten und wann es ratsam ist, medizinischen Rat einzuholen.

Viele Menschen erleben im Laufe ihres Lebens Momente der Vergesslichkeit, die oft Anlass zur Sorge geben. Doch nicht jede Gedächtnislücke ist ein Grund zur Beunruhigung. Experten betonen, dass es wichtig ist, zwischen normaler altersbedingter Vergesslichkeit und den ersten Anzeichen einer Demenz zu unterscheiden. Während es normal ist, gelegentlich den Namen eines Bekannten zu vergessen oder nicht mehr zu wissen, warum man einen Raum betreten hat, können häufigere oder schwerwiegendere Gedächtnislücken auf eine ernstere Problematik hinweisen.

Prof. Kaarin Anstey von der University of New South Wales erklärt, dass es im Alter normal ist, dass die Verarbeitungsgeschwindigkeit des Gehirns abnimmt. Dies kann dazu führen, dass alltägliche Aufgaben länger dauern oder man gelegentlich Dinge verlegt. Diese Art von Vergesslichkeit ist meist harmlos und kein Grund zur Sorge. Anders verhält es sich, wenn Menschen regelmäßig wichtige Informationen vergessen oder sich in vertrauter Umgebung verlaufen.

Dr. Desmond Graham von Geriatric Care Australia weist darauf hin, dass Sprachprobleme ein frühes Anzeichen für Demenz sein können. Wenn jemand Schwierigkeiten hat, die richtigen Worte zu finden oder häufig die Namen von Familienmitgliedern vergisst, sollte dies ernst genommen werden. Auch das wiederholte Erzählen derselben Geschichte innerhalb kurzer Zeit kann ein Warnsignal sein.

Ein weiteres Symptom, das auf Demenz hindeuten kann, ist die sogenannte topografische Desorientierung. Menschen, die sich plötzlich in vertrauten Umgebungen nicht mehr zurechtfinden, sollten dies nicht ignorieren. Solche Veränderungen im Orientierungsvermögen sind oft ein frühes Anzeichen für Alzheimer.

Es gibt jedoch auch viele andere Faktoren, die zu Gedächtnisproblemen führen können. Stress, Schlafmangel oder bestimmte Medikamente können das Gedächtnis beeinträchtigen. Auch nach einer Covid-19-Infektion berichten viele Menschen von einem sogenannten Gehirnnebel, der die kognitive Leistungsfähigkeit vorübergehend einschränken kann.

Für Menschen, die sich Sorgen um ihre kognitive Gesundheit machen, ist es ratsam, frühzeitig einen Arzt aufzusuchen. Eine frühzeitige Diagnose kann helfen, das Fortschreiten einer möglichen Demenzerkrankung zu verlangsamen. Experten empfehlen, bei anhaltenden oder sich verschlimmernden Symptomen einen Geriater zu konsultieren, um eine fundierte Einschätzung zu erhalten.

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