BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Unterwasser-Canyons sind faszinierende geologische Strukturen, die eine bedeutende Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf spielen. Eine neue Studie der Freien Universität Berlin beleuchtet die entscheidenden Faktoren für ihre Entstehung und widerlegt bisherige Annahmen.
Unterwasser-Canyons, jene beeindruckenden Schluchten am Meeresboden, sind nicht nur geologische Wunderwerke, sondern auch entscheidende Elemente im globalen Kohlenstoffkreislauf. Eine aktuelle Studie der Freien Universität Berlin hat nun neue Erkenntnisse über die Entstehung dieser Strukturen gewonnen. Entgegen der bisherigen Annahme, dass vor allem der Sedimenteintrag von Flüssen an Land für die Bildung dieser Canyons verantwortlich ist, zeigt die Studie, dass die Neigung des Meeresbodens eine viel größere Rolle spielt.
Die Forscher Anne Bernhardt und Wolfgang Schwanghart nutzten ein Computermodell, um die Lage und das Aussehen von über 2.000 Canyons weltweit zu analysieren. Dabei berücksichtigten sie verschiedene tektonische, geomorphologische und klimatische Faktoren. Ihre Analyse ergab, dass die Steilheit des Meeresbodens der wichtigste Prädiktor für die Entstehung von Unterwasser-Canyons ist. Tektonische Hebungen und thermische Prozesse, die die Hangneigung des Ozeanbodens formen, sind entscheidend für die Bildung dieser Schluchten.
Die Dynamik der Erdkruste, insbesondere das Aufsteigen von Magma und tektonische Verwerfungen, führt zu Untersee-Erdrutschen und Erosionen, die die Canyons formen. Diese Prozesse laufen auf geologischen Zeitskalen ab und sind äußerst komplex. Die Studie zeigt, dass die physikalischen Prozesse weit unterhalb der Meeresoberfläche ablaufen und daher schwer zu beobachten sind. Ein statistisches Modell half den Forschern, die Entstehung von Unterwasser-Canyons besser zu verstehen.
Interessanterweise spielen Flüsse an Land eine untergeordnete Rolle bei der anfänglichen Schluchtenbildung. Erst wenn ein Canyon bis in den Kontinentalschelf hinein erodiert ist, beginnen küstennahen Prozesse, wie der Sediment- und Wassereintrag aus Flüssen, an Bedeutung zu gewinnen. Diese Faktoren können die Weiterentwicklung eines Canyons beschleunigen, indem sie mehr Sediment aufnehmen und den Transport von Nährstoffen in die Tiefsee fördern.
Die Erkenntnisse der Studie haben weitreichende Implikationen für das Verständnis des globalen Kohlenstoffkreislaufs. Unterwasser-Canyons fungieren als zentrale Transportwege für Kohlenstoff in die Ozeantiefen und tragen so zur Regulierung des Erdklimas bei. Die Identifizierung von Regionen, in denen Kohlenstoff besonders effizient in die Tiefe gelangt, ist entscheidend für die Verbesserung von Erdsystemmodellen und Prognosen zur Stabilität natürlicher Kohlenstoffspeicher.
Diese neuen Erkenntnisse über die Entstehung und Entwicklung von Unterwasser-Canyons bieten wertvolle Einblicke in die geodynamischen Prozesse der Erdkruste und deren Einfluss auf das Klima. Die Studie der Freien Universität Berlin leistet einen wichtigen Beitrag zum Verständnis dieser komplexen geologischen Strukturen und ihrer Rolle im globalen Ökosystem.
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