US-Energiekrise droht durch GOP-Gesetzgebung

WASHINGTON D.C. / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Solarindustrie in den USA schlägt Alarm: Ein neues Gesetzesvorhaben der Republikaner könnte die Energiezukunft des Landes gefährden und zu einem erheblichen Strommangel führen.

Die Solar Energy Industries Association (SEIA) warnt eindringlich vor einem kürzlich vom House Ways and Means Committee verabschiedeten Gesetzesentwurf, der die Eröffnung von fast 300 Solar- und Batteriespeicherfabriken verhindern könnte. Sollte dieses Gesetz ohne Änderungen in Kraft treten, könnte die USA bis 2030 genug Solarstrom verlieren, um den gesamten Bundesstaat Pennsylvania ein Jahr lang zu versorgen. Das entspricht 145.000 Gigawattstunden sauberer Energie, die verloren gehen könnten.

Die Analyse der SEIA zeichnet ein düsteres Bild: Fast 300.000 Arbeitsplätze in den USA sind gefährdet, darunter 86.000 allein in der Solarfertigung. Interessanterweise befinden sich etwa 80% der bedrohten Arbeitsplätze und Fabriken in den sogenannten roten Staaten, die bei den letzten Wahlen für Trump gestimmt haben.

Abigail Ross Hopper, Präsidentin und CEO der SEIA, betont, dass noch Zeit bleibt, um das Gesetz zu verbessern. In seiner jetzigen Form stelle es eine Krise für die Fähigkeit Amerikas dar, die notwendige Energieinfrastruktur aufzubauen, um die steigende Nachfrage zu decken. Die SEIA schätzt, dass das Gesetz Investitionen in Höhe von 220 Milliarden US-Dollar bis 2030 zunichtemachen könnte.

Besonders kritisch ist die geplante Abschaffung des Section 25D Residential Solar Tax Credit, der ein entscheidender Treiber für die Solarverbreitung bei Mittelklassefamilien war. Ohne diese Steuervergünstigung wird die Installation von Solaranlagen erheblich teurer und für viele Haushalte unerschwinglich.

Wie kürzlich berichtet, machten Solar- und Windenergie im ersten Quartal 2025 fast 98% der neuen US-Stromerzeugungskapazität aus. Im März waren sie sogar für 100% der neuen Kapazität verantwortlich, was den 19. Monat in Folge darstellt, in dem Solarenergie die größte Quelle neuer Kapazität war.

Die USA müssen bis 2030 insgesamt 206,5 Gigawatt neue Energiekapazität hinzufügen, wobei Solarenergie fast drei Viertel davon liefern soll. Wenn das Gesetz die Solar-Investitionen beschneidet, drohen höhere Stromrechnungen und ein langsameres Wirtschaftswachstum. Die SEIA warnt, dass die Rücknahme der Anreize die Energiekosten für Verbraucher um 51 Milliarden US-Dollar erhöhen könnte.

Hopper äußerte sich unmissverständlich: Die Verabschiedung dieses Gesetzes würde zu einem katastrophalen Energiemangel führen, die Führung in KI und Technologie an China abtreten und einige der wichtigsten Sektoren der US-Wirtschaft schädigen. Sie fügte hinzu, dass der Senat noch eingreifen könne, um einen klügeren Vorschlag zu unterbreiten, der mit Trumps Bestreben nach US-Energiedominanz im Einklang steht.

Die Botschaft der SEIA an die Gesetzgeber ist klar: Entweder wird das Gesetz verbessert, oder die Energieproduktion wird drastisch sinken, Stromausfälle werden häufiger, und die USA stehen vor einem verheerenden und völlig vermeidbaren Energiemangel.

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