US-Kreditrating-Herabstufung: Moody’s als nachlaufender Indikator kritisiert

WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngste Herabstufung des US-Kreditratings durch Moody’s hat zu einer hitzigen Debatte über die Rolle von Ratingagenturen und die wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Regierung geführt.

Die Entscheidung von Moody’s, das Kreditrating der Vereinigten Staaten von Aaa auf Aa1 herabzustufen, hat in der Finanzwelt für Aufsehen gesorgt. Der US-Finanzminister Scott Bessent bezeichnete die Ratings von Moody’s als ‘nachlaufende Indikatoren’ und kritisierte die Herabstufung als Reaktion auf die Ausgabenpolitik der Biden-Administration. Diese Politik, die als Investition in Prioritäten wie den Klimaschutz und die Gesundheitsversorgung angepriesen wurde, steht nun im Zentrum der Diskussion.

Moody’s begründete die Herabstufung mit dem Anstieg der Staatsverschuldung und der Zinslast, die mittlerweile deutlich über dem Niveau vergleichbar bewerteter Staaten liegen. Diese Entwicklung hat sich über mehr als ein Jahrzehnt hinweg vollzogen und wird sowohl der Trump- als auch der Biden-Administration zugeschrieben. Derzeit beläuft sich die US-Staatsverschuldung auf 36,22 Billionen US-Dollar, ein Wert, der seit den 1980er Jahren kontinuierlich gestiegen ist.

In einem Interview mit NBC News erklärte Bessent, dass er mit Doug McMillon, dem CEO von Walmart, gesprochen habe. McMillon habe ihm versichert, dass Walmart bereit sei, einen Teil der durch Zölle verursachten Kosten zu tragen, ähnlich wie in den Jahren 2018 bis 2020. Diese Aussage steht im Einklang mit früheren Äußerungen von Walmart, die betonten, dass das Unternehmen stets bemüht sei, die Preise so niedrig wie möglich zu halten.

Die Diskussion um die Zölle und deren Auswirkungen auf die Verbraucherpreise ist ein weiteres heißes Thema. Während einige Unternehmen wie Walmart versuchen, die Kosten abzufedern, um die Auswirkungen auf die Verbraucher zu minimieren, bleibt die Frage, wie lange dies angesichts der geringen Gewinnmargen im Einzelhandel möglich ist. Die US-Regierung hat unterdessen angekündigt, mit Ländern wie dem Vereinigten Königreich und China über Handelsabkommen zu verhandeln, um die Zölle zu reduzieren.

Ein weiterer Punkt der Kontroverse ist die Annahme eines Luxusjets aus Katar, der als Air Force One genutzt werden soll. Diese Entscheidung hat sowohl bei Demokraten als auch bei einigen Republikanern Kritik hervorgerufen. Bessent verteidigte die Annahme des Geschenks als Teil einer erfolgreichen Reise des Präsidenten in den Nahen Osten, bei der bedeutende Investitionszusagen erzielt wurden.

Senator Chris Murphy äußerte sich kritisch zu Bessents Kommentaren zur Herabstufung des Kreditratings und warnte vor den möglichen wirtschaftlichen Folgen. Er argumentierte, dass eine Herabstufung des Ratings auf eine bevorstehende Rezession hindeuten könnte und höhere Zinsen für Unternehmen und Verbraucher zur Folge haben könnte.

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