WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein US-Militärschlag auf ein angeblich drogenbeladenes Schnellboot aus Venezuela sorgt für Kontroversen. Während die Trump-Administration den Angriff als Selbstverteidigung rechtfertigt, fordern Mitglieder des Kongresses weitere Informationen und hinterfragen die Legalität der Aktion.

Der jüngste US-Militärschlag auf ein venezolanisches Schnellboot hat in Washington für erhebliche Diskussionen gesorgt. Die Trump-Administration behauptet, das Boot habe Drogen transportiert und sei mit Mitgliedern der als terroristisch eingestuften Bande Tren de Aragua besetzt gewesen. Doch neue Details deuten darauf hin, dass das Boot bereits auf dem Rückweg zur Küste war, als es angegriffen wurde. Diese Enthüllungen haben zu einer Welle von Anfragen seitens des Kongresses geführt, der die Rechtmäßigkeit und die Umstände des Angriffs hinterfragt.
Während einer geschlossenen Sitzung auf dem Capitol Hill gaben nationale Sicherheitsbeamte zu, dass das Boot, das 11 Personen an Bord hatte, mehrfach von US-Militärs beschossen wurde, nachdem es den Kurs geändert hatte. Diese Informationen, die zuerst von der New York Times berichtet wurden, haben die Besorgnis über eine mögliche Überschreitung der Exekutivbefugnisse durch die Trump-Administration verstärkt. Einige Senatoren, sowohl Demokraten als auch Republikaner, äußerten Zweifel an der Rechtfertigung des Angriffs und forderten weitere Klarstellungen.
Die Trump-Administration verteidigt den Angriff als Akt der Selbstverteidigung. Außenminister Marco Rubio argumentiert, dass die Drogenkartelle eine unmittelbare Bedrohung für die USA darstellen. Die Regierung hat angekündigt, weitere militärische Maßnahmen gegen Drogenziele zu ergreifen, um den Kampf gegen die Kartelle zu intensivieren. Diese Haltung stößt jedoch auf Widerstand im Kongress, wo viele die Nutzung des Militärs für polizeiliche Aufgaben kritisieren.
In Venezuela hat Innenminister Diosdado Cabello die USA des Mordes beschuldigt und die Darstellung der Ereignisse als „eine gewaltige Lüge“ bezeichnet. Er stellte die Identifizierung der Personen an Bord als Mitglieder der Tren de Aragua in Frage und betonte, dass das Video der US-Regierung ein kleines Fischerboot zeige, das kaum Platz für 11 Personen und Drogen biete. Die venezolanischen Behörden haben eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet, um die genauen Umstände zu klären.

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