WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die US-Wirtschaft steht vor einer unerwarteten Herausforderung: Erstmals seit 2022 verzeichnet das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2025 einen Rückgang. Dies ist vor allem auf eine massive Importwelle zurückzuführen, die durch die bevorstehenden Zollerhöhungen der Trump-Administration ausgelöst wurde.
Die US-Wirtschaft hat im ersten Quartal 2025 einen unerwarteten Rückschlag erlitten, da das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um annualisierte 0,3 % gesunken ist. Dies markiert das erste Schrumpfen der Wirtschaft seit drei Jahren und steht im krassen Gegensatz zu den durchschnittlichen Wachstumsraten von rund 3 % in den beiden Vorjahren. Der Hauptgrund für diesen Rückgang ist ein dramatischer Anstieg der Warenimporte, der durch die bevorstehenden Zollerhöhungen der Trump-Regierung verursacht wurde.
Die Importe stiegen um beeindruckende 41,3 %, was den stärksten Anstieg seit fast fünf Jahren darstellt. Diese Entwicklung führte zu einem erheblichen negativen Beitrag der Nettoexporte zum BIP, der mit 4,9 Prozentpunkten den höchsten negativen Einfluss auf die Handelsbilanz seit Beginn der Aufzeichnungen darstellt. Viele Unternehmen zogen ihre Bestellungen vor, um den ab Mai geltenden höheren Importzöllen zu entgehen, was zu einem ungewöhnlich hohen Importwert führte.
Ein Teil der importierten Güter wurde direkt in die Lagerbestände der Unternehmen aufgenommen, was einen Beitrag von 2,25 Prozentpunkten zum BIP leistete – der höchste Wert seit Ende 2021. Trotz eines Anstiegs der Konsumausgaben um 1,8 %, dem schwächsten Zuwachs seit Mitte 2023, blieben diese über den Erwartungen. Besonders die Nachfrage nach Dienstleistungen und kurzlebigen Konsumgütern trug zur Entwicklung bei.
Die Kerninflation stieg im ersten Quartal auf annualisierte 3,5 %, den höchsten Wert seit einem Jahr. Diese Entwicklung stellt die US-Notenbank vor neue Herausforderungen, da sie sich bei Zinssenkungen zurückhaltend zeigt, solange die Auswirkungen der Handelspolitik auf Preisniveau und Wachstum nicht klarer abschätzbar sind.
Auch die Unternehmensinvestitionen zeigten ein gemischtes Bild. Während die Ausrüstungsinvestitionen um starke 22,5 % stiegen, getragen von verspäteten Auslieferungen bei Boeing und einer starken Nachfrage nach IT-Ausstattung, sehen Analysten zunehmenden Druck auf die Investitionstätigkeit durch unsichere Rahmenbedingungen und schwächere Konsumentenstimmung.
Im Einzelhandel mehren sich die Warnsignale. Unternehmen wie Whirlpool und Tractor Supply berichten von einer rückläufigen Nachfrage bei höherpreisigen Produkten. Der Finanzchef von Carter’s Inc., Richard Westenberger, sprach von einem „beispiellos schwierigen Marktumfeld in den letzten Monaten“.
Parallel dazu zeigen Frühindikatoren erste Bremsspuren auf dem Arbeitsmarkt. Laut ADP stieg die Zahl der Beschäftigten in privaten Unternehmen im April nur um 62.000, den niedrigsten Wert seit Juli 2024. Die offiziellen Arbeitsmarktzahlen werden am Freitag erwartet und dürften zusätzliche Hinweise auf den Zustand der US-Konjunktur liefern.
Die Handelsstrategie der Trump-Administration, die auf Zollerhöhungen als Mittel zur Stärkung der Industrie, zur Reduzierung des Handelsdefizits und zur Förderung der nationalen Sicherheit setzt, zeigt bislang eher dämpfende kurzfristige Effekte. Zwar wurde ein 90-tägiges Aussetzen einiger besonders strikter Maßnahmen verkündet, doch liegt die effektive Zollbelastung mit rund 23 % aktuell auf dem höchsten Stand seit über 100 Jahren.
Ob sich der erhoffte Strukturwandel zu mehr heimischer Produktion durchsetzen lässt, bleibt offen. Kurzfristig scheinen die Wachstumsrisiken zu überwiegen, während die US-Wirtschaft mit den Herausforderungen einer sich verändernden globalen Handelslandschaft konfrontiert ist.
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