PORTLAND / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Vogelgrippe, eine Krankheit, die bisher vor allem Vögel betraf, zeigt nun vermehrt Auswirkungen auf Hauskatzen, insbesondere durch kontaminierte Rohkost. Diese Entwicklung wirft Fragen zur Lebensmittelsicherheit und den Risiken für Haustiere auf.
Die jüngsten Fälle von Vogelgrippe bei Hauskatzen in den USA haben die Aufmerksamkeit auf die Risiken von rohem Tierfutter gelenkt. Ein besonders tragischer Fall ereignete sich in Portland, Oregon, wo Tim Hanson seine Katze Kira verlor, nachdem sie mit Vogelgrippe infiziert wurde. Die Infektion wurde auf rohes Hühnerfleisch zurückgeführt, das als hochwertiges Katzenfutter verkauft wurde. Diese Ereignisse haben eine Debatte über die Sicherheit von Rohkost für Haustiere ausgelöst.
Die Hersteller von Tiernahrung stehen unter Druck, ihre Produktionsprozesse zu überdenken. Wild Coast Pet Foods, der Hersteller des betroffenen Futters, hat bereits Rückrufaktionen gestartet und angekündigt, auf vollständig gekochte Rezepte umzusteigen, um das Risiko einer Kontamination zu minimieren. Diese Maßnahmen sind eine Reaktion auf die steigende Zahl von Vogelgrippefällen bei Katzen, die laut dem US-Landwirtschaftsministerium seit 2022 zugenommen haben.
Experten warnen, dass die Vogelgrippe bei Katzen oft schnell und tödlich verläuft. Obwohl das Risiko für Hauskatzen als gering eingeschätzt wird, steigt die Bedrohung mit der Ausbreitung des Virus unter Geflügel und Rindern. Die Möglichkeit, dass das Virus über kontaminierte Rohkost in den Nahrungskreislauf gelangt, bleibt eine ernsthafte Sorge. Wissenschaftler wie Suresh Kuchipudi von der University of Pittsburgh School of Public Health betonen, dass die Überwachung und Berichterstattung über solche Fälle entscheidend sind, um die Ausbreitung zu kontrollieren.
Die Vogelgrippe kann bei Katzen schwere neurologische Symptome hervorrufen, die denen der Tollwut ähneln. Dies macht die Diagnose und Behandlung besonders herausfordernd. In Colorado wurde kürzlich berichtet, dass 11 Hauskatzen nach dem Verzehr von rohem Geflügel oder Tierfutter mit Vogelgrippe infiziert wurden. Nur eine dieser Katzen überlebte, was die Dringlichkeit unterstreicht, mit der Tierhalter und Hersteller handeln müssen.
Die Auswirkungen auf den Menschen sind derzeit noch unklar, doch die Möglichkeit einer Übertragung des Virus von Katzen auf Menschen kann nicht ausgeschlossen werden. Die zunehmende Verbreitung des Virus unter Katzen könnte zu Mutationen führen, die die Übertragbarkeit auf Menschen erhöhen. Tierärzte und Forscher raten zu Vorsichtsmaßnahmen, insbesondere bei der Fütterung von Rohkost an Haustiere.
Die Fälle von Vogelgrippe bei Katzen werfen auch Fragen zur Regulierung und Überwachung der Tiernahrungsindustrie auf. Die FDA hat Hersteller aufgefordert, ihre Sicherheitspläne zu überarbeiten, um das Risiko von Infektionen zu minimieren. Die Forschung zu den genauen Mechanismen, die die hohe Sterblichkeit bei Katzen verursachen, ist im Gange, und es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen ergriffen werden, um zukünftige Ausbrüche zu verhindern.
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