Widerstand in Myanmar: Kampfjet-Abschuss durch Rebellen

BANGKOK / LONDON (IT BOLTWISE) – In Myanmar spitzt sich der Konflikt zwischen dem Militär und den Widerstandsgruppen weiter zu. Ein Kampfjet der myanmarischen Luftwaffe ist in einem umkämpften Gebiet im Osten des Landes abgestürzt. Die Karenni Nationalities Defence Force (KNDF), eine der führenden Widerstandsgruppen, behauptet, das Flugzeug abgeschossen zu haben.

Der Konflikt in Myanmar hat eine neue Eskalationsstufe erreicht, nachdem ein Militärjet der myanmarischen Luftwaffe in der Nähe der Stadt Hpasawng in Kayah abgestürzt ist. Die Karenni Nationalities Defence Force (KNDF), eine bedeutende Widerstandsgruppe, hat die Verantwortung für den Abschuss übernommen. Laut Maui, dem stellvertretenden Kommandeur der KNDF, wurde das Flugzeug während heftiger Kämpfe am Mittwochmorgen abgeschossen. Die Überreste des Jets sowie die Leichen der beiden Piloten wurden am Donnerstag gefunden.

Die staatlichen Medien Myanmars berichteten, dass der Jet während eines Trainingsfluges plötzlich vom Radar verschwunden sei. Die offizielle Erklärung deutet auf einen technischen Defekt oder schlechtes Wetter als mögliche Ursachen hin. Die KNDF hingegen identifizierte das Flugzeug als einen chinesischen FTC-2000G-Jet, der für Bodenangriffe eingesetzt wird. Diese Behauptungen sind schwer unabhängig zu überprüfen, da die Medienberichterstattung in der Region stark eingeschränkt ist.

Der Konflikt in Kayah, der kleinsten der sieben Staaten Myanmars, hat sich seit dem Militärputsch im Februar 2021 verschärft. Die Region, die von der ethnischen Minderheit der Karenni dominiert wird, ist ein Brennpunkt des Widerstands gegen die Militärregierung. Die Rebellen haben in den letzten Monaten an Stärke gewonnen, was zu verstärkten militärischen Gegenmaßnahmen geführt hat, einschließlich des Einsatzes von Luftstreitkräften.

Die militärische Überlegenheit der Luftwaffe stellt eine große Herausforderung für die Widerstandsgruppen dar, die nur begrenzte Mittel zur Verfügung haben, um sich gegen Luftangriffe zu verteidigen. Die meisten Kampfflugzeuge Myanmars stammen aus China oder Russland, während westliche Länder ein Waffenembargo gegen die Militärregierung verhängt haben. Trotz dieser Übermacht haben die Rebellen in der Vergangenheit bereits mehrere Erfolge gegen die Luftwaffe erzielt.

Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen in Myanmar mit Sorge. Die anhaltenden Kämpfe und die humanitäre Krise haben zu einer Verschärfung der Sanktionen gegen das Militärregime geführt. Experten warnen, dass der Konflikt ohne internationale Vermittlung weiter eskalieren könnte. Die Widerstandsgruppen fordern derweil mehr Unterstützung von der internationalen Gemeinschaft, um ihre Position gegen die Militärregierung zu stärken.

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