LONDON (IT BOLTWISE) – Die Ursprünge der modernen Künstlichen Intelligenz könnten überraschenderweise auf das Verhalten von Tauben zurückgeführt werden. In den 1940er Jahren experimentierte der Psychologe Burrhus Frederic Skinner mit Tauben, um sie als Steuerung für Bomben einzusetzen. Obwohl das Projekt scheiterte, legte es den Grundstein für das Verstärkungslernen, das heute in fortschrittlichen KI-Systemen Anwendung findet.

Die Geschichte der Künstlichen Intelligenz (KI) ist voller unerwarteter Wendungen und faszinierender Ursprünge. Ein besonders kurioses Kapitel begann in den 1940er Jahren, als der Psychologe Burrhus Frederic Skinner im Rahmen eines geheimen Regierungsprojekts in den USA Tauben trainierte, Bomben zu steuern. Dieses Projekt, bekannt als „Project Pigeon“, mag gescheitert sein, doch die zugrunde liegenden Prinzipien des Verstärkungslernens haben die Entwicklung moderner KI-Systeme maßgeblich beeinflusst.
In den 1960er Jahren wurden Skinners verhaltensbiologische Theorien in der Psychologie als zu simpel abgetan. Doch Informatiker erkannten das Potenzial dieser Ideen und machten sie zum Fundament vieler heutiger KI-Werkzeuge. Das sogenannte „Reinforcement Learning“ basiert nicht auf der Nachbildung des komplexen menschlichen Gehirns, sondern auf einer stark optimierten Version der einfachen assoziativen Prozesse, die bei Tauben beobachtet wurden.
Das Verstärkungslernen ist ein einfacher Prozess von Versuch und Irrtum. Eine Taube, die eine Taste pickt und dafür ein Futterkorn erhält, erfährt eine positive Verstärkung und wird diese Handlung wiederholen. Moderne KI-Systeme nutzen dieses Prinzip, indem sie für korrekte Aktionen belohnt und für Fehler bestraft werden. Durch unzählige Wiederholungen lernen Algorithmen, eine Abfolge von Aktionen auszuführen, die langfristig zur maximalen Belohnung führt.
Diese Erkenntnisse haben die Entwicklung von KI massiv beschleunigt. Heute sind Computer in der Lage, komplexe mathematische Probleme zu lösen, Schachgroßmeister zu besiegen oder Autos autonom zu steuern. Die Erfolgsgeschichte der KI hat auch Auswirkungen auf die Biologie. Einige Forscher sehen darin einen Beweis, dass auch die Intelligenz komplexer Tiere wie Schimpansen oder Krähen stärker auf einfache assoziative Lernprozesse beruht, als bisher angenommen.

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