MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der Welt der IT-Sicherheit ist es entscheidend, dass Systeme auf dem neuesten Stand sind, um potenzielle Bedrohungen abzuwehren. Doch was passiert, wenn ein Designmerkmal eines weit verbreiteten Betriebssystems wie Windows zu einem potenziellen Sicherheitsrisiko wird?
Die Remote-Desktop-Funktion von Windows steht derzeit im Fokus der Sicherheitsdiskussionen, da sie nach einer Passwortänderung weiterhin alte Passwörter akzeptiert. Diese Funktion, die von vielen Unternehmen weltweit genutzt wird, könnte Angreifern die Möglichkeit bieten, trotz geänderter Zugangsdaten auf Systeme zuzugreifen. Microsoft hat erklärt, dass dieses Verhalten beabsichtigt ist, um sicherzustellen, dass Benutzer auch offline Zugang zu ihren Systemen haben.
Der zugrunde liegende Mechanismus basiert auf einem Caching-System, das Anmeldeinformationen lokal speichert. Bei der ersten Anmeldung werden die Zugangsdaten über Microsofts Server verifiziert, doch spätere Anmeldungen erfolgen nur noch lokal. Dies bedeutet, dass selbst nach einer Passwortänderung die alten Zugangsdaten im Cache verbleiben und weiterhin gültig sind. Diese Designentscheidung sorgt dafür, dass Benutzer auch dann Zugriff haben, wenn das System längere Zeit offline ist.
Für Unternehmen, die auf die Sicherheit ihrer Systeme angewiesen sind, stellt dies jedoch ein erhebliches Risiko dar. Angreifer, die einmal Zugangsdaten kompromittiert haben, könnten diese weiterhin nutzen, um auf Systeme zuzugreifen, selbst wenn das Passwort längst geändert wurde. Dies widerspricht der gängigen Praxis, dass Passwortänderungen als Schutzmaßnahme gegen unbefugten Zugriff dienen.
Ein weiteres Problem ist, dass selbst bei der Umstellung auf eine passwortlose Anmeldung das alte Passwort für RDP-Verbindungen weiterhin akzeptiert wird. Dies wurde von Sicherheitsforschern wie Will Dormann bestätigt, der darauf hinweist, dass auch diese Maßnahme keinen vollständigen Schutz bietet.
Microsoft hat erklärt, dass es sich bei diesem Verhalten um eine bewusste Designentscheidung handelt, um die Kompatibilität mit anderen Funktionen zu gewährleisten. Eine Änderung könnte die Funktionalität von Anwendungen beeinträchtigen, die auf diesen Mechanismus angewiesen sind. Dennoch bleibt die Frage, ob die Sicherheit der Benutzer nicht höher priorisiert werden sollte.
Obwohl Microsoft das Problem bereits seit längerer Zeit bekannt ist, gibt es keine Pläne, das Verhalten zu ändern. Stattdessen wurde lediglich eine Warnung in der Onlinedokumentation hinzugefügt, die auf die Möglichkeit hinweist, dass alte Zugangsdaten nach einer Passwortänderung weiterhin gültig sein können. Ob diese Warnung jedoch von den betroffenen Nutzern wahrgenommen wird, bleibt fraglich.
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