BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Deutschland feiert 35 Jahre Wiedervereinigung, doch die Unterschiede zwischen Ost und West sind nach wie vor spürbar. Trotz vieler Fortschritte in Bereichen wie Ehe und Wohnen bleibt die Vermögensbildung eine Herausforderung.

Deutschland begeht das 35. Jubiläum der Wiedervereinigung, ein Ereignis, das die politische und gesellschaftliche Landschaft des Landes nachhaltig geprägt hat. Während in vielen Bereichen Fortschritte erzielt wurden, bleiben signifikante Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland bestehen. Diese Unterschiede sind nicht nur in der wirtschaftlichen Entwicklung, sondern auch in sozialen Aspekten wie Ehe und Wohnen sichtbar.
Ein Blick auf die Ehe zeigt, dass Beziehungen im Osten Deutschlands tendenziell länger halten. Die durchschnittliche Ehedauer bis zur Scheidung hat sich dort auf 14,5 Jahre erhöht, ein Anstieg um fünf Jahre seit 1991. Im Westen beträgt die durchschnittliche Ehedauer bis zur Scheidung 14,7 Jahre, was einen Anstieg um drei Jahre bedeutet. Interessant ist auch das gestiegene Heiratsalter: Männer im Osten heiraten im Durchschnitt mit 38,6 Jahren erstmals, während es im Westen 34,7 Jahre sind.
Der Wohnungsmarkt spiegelt ebenfalls die Unterschiede wider. In den 90er Jahren erlebte der Westen einen Bauboom mit rund 500.000 neuen Wohnungen im Jahr 1994, während der Osten 1997 mit 190.000 Wohnungen seinen Höhepunkt erreichte. Heute sind die Bauzahlen deutlich niedriger, mit nur 252.000 Neubauten im Jahr 2024. Dennoch hat sich der Wohnraum pro Kopf von 35 auf 47,5 Quadratmeter zwischen 1990 und 2023 vergrößert. Die Mietpreise im Osten sind nach wie vor niedriger, wobei Sachsen-Anhalt die niedrigste Nettokaltmiete aufweist.
Ein besonders auffälliger Unterschied zeigt sich in der Vermögensbildung. Die DDR-Vergangenheit hat die Vermögensbildung im Osten erschwert. 1993 lag das durchschnittliche Vermögen eines Haushalts im Osten bei 37.900 Euro, verglichen mit 124.600 Euro im Westen. Auch 2018 war das Vermögen westdeutscher Haushalte doppelt so hoch wie das ihrer östlichen Pendants. Diese Disparität zeigt sich auch bei Erbschaften, wo im Westen pro Kopf mehr als dreimal so viel vererbt oder verschenkt wird wie im Osten.
In der Familienstruktur sind gesamtgesellschaftliche Veränderungen zu beobachten. Die klassische Familie verliert an Bedeutung: Während 1991 noch 60 Prozent der Bevölkerung in dieser Struktur lebten, sind es 2024 nur noch 49 Prozent. Die Geburtenrate sinkt, und das Alter für die erste Geburt liegt inzwischen über 30 Jahre. Unterschiede zwischen Ost und West sind hier heute minimal.

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