PayPay plant US-Börsengang zur Finanzierung von KI-Investitionen

TOKIO / LONDON (IT BOLTWISE) – Der japanische Zahlungsanbieter PayPay hat die Weichen für einen US-Börsengang gestellt, der SoftBank erhebliche finanzielle Mittel für neue Investitionen in Künstliche Intelligenz verschaffen könnte.

Der japanische Zahlungsdienstleister PayPay hat kürzlich die notwendigen Unterlagen für einen Börsengang in den USA eingereicht. Diese strategische Entscheidung könnte SoftBank, einem der Hauptinvestoren von PayPay, frisches Kapital in Milliardenhöhe einbringen. Die Erlöse aus dem Börsengang sollen insbesondere in neue Projekte im Bereich der Künstlichen Intelligenz fließen, darunter das ambitionierte Projekt ‘Stargate’.

SoftBank plant, durch den Verkauf von American Depositary Shares mehr als zwei Milliarden US-Dollar zu erlösen. Diese Transaktion könnte noch vor Jahresende abgeschlossen werden. SoftBank hält derzeit über den Vision Fund 2 etwa 34 Prozent der Anteile an PayPay und plant, das Unternehmen trotz des Börsengangs weiterhin als Tochtergesellschaft zu konsolidieren. Der Verkauf von rund 20 Prozent der Anteile steht zur Diskussion, wobei eine spätere Reduzierung oder eine Zweitnotiz in Tokio nicht ausgeschlossen sind.

Für Masayoshi Son, den Gründer von SoftBank, ist der Börsengang von PayPay nur ein Teil einer umfassenderen Strategie. Er hat Investitionen von bis zu 500 Milliarden US-Dollar für das Projekt ‘Stargate’ angekündigt, das in den USA Rechenzentren und KI-Infrastrukturen in Zusammenarbeit mit OpenAI, Oracle und dem Staatsfonds MGX aus Abu Dhabi aufbauen soll. Parallel dazu stärkt SoftBank seine Position im Chipsektor durch Kooperationen mit Arm, NVIDIA und TSMC.

Das aktuelle Marktumfeld ist günstig: Die Aktien von SoftBank haben seit Jahresbeginn fast 80 Prozent zugelegt. Analysten heben die Pipeline von Börsengängen hervor, zu der neben PayPay auch Unternehmen wie Klarna oder ByteDance gehören. Zudem wird die strategische Beteiligung an OpenAI, die mit 300 Milliarden Dollar bewertet wird, als bedeutend angesehen. Investoren betrachten SoftBank zunehmend als Stellvertreter für OpenAI, was das Interesse an den Aktien weiter steigert.

PayPay selbst hat sich in Japan innerhalb von nur sechs Jahren von einem Startup zu einem dominanten Zahlungsanbieter entwickelt. Mit über 70 Millionen Nutzern, was zwei Drittel aller Smartphone-Besitzer im Land entspricht, hat PayPay eine beeindruckende Marktdurchdringung erreicht. Neben mobilen Zahlungen bietet das Unternehmen mittlerweile auch Kreditkarten- und Bankprodukte an, was seine Marktstellung weiter festigt.

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