MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Bitcoin-Mining-Landschaft wird derzeit von großen industriellen Unternehmen dominiert, doch es gibt Überlegungen, ob eine breite Beteiligung von Einzelpersonen das Machtgefüge verändern könnte.

Die Bitcoin-Mining-Industrie wird seit langem von großen Unternehmen wie Marathon Digital und Riot Platforms dominiert, die einen erheblichen Teil der globalen Hashrate kontrollieren. Doch was wäre, wenn Millionen von Einzelpersonen in industrialisierten Ländern das Mining von zu Hause aus betreiben würden? Diese Hypothese könnte die Zukunft der Bitcoin-Resilienz grundlegend verändern.
Mit dem Aufkommen kleiner, effizienter ASIC-Miner wie dem Bitaxe Gamma 601 oder dem Antminer S9 SE/Hydro wird das Solo-Mining zunehmend zugänglicher. Einige Solo-Miner haben bereits erfolgreich Blöcke gewonnen, was zeigt, dass auch Einzelpersonen im großen Bitcoin-Netzwerk eine Rolle spielen können. Würden alle Bitcoin-Besitzer in den USA, etwa 67 Millionen Menschen, den schwächsten dieser Miner einsetzen, könnte die Netzwerk-Hashrate um etwa 80,4 Exahashes pro Sekunde steigen.
Würde man diese Idee auf andere industrialisierte Länder ausweiten, könnte die kumulative Hashrate auf erstaunliche 146,76 EH/s anwachsen. Dies würde die bestehende globale Hashrate erheblich steigern und die Macht der großen Mining-Unternehmen herausfordern. Eine solch weit verbreitete Dezentralisierung könnte die Sicherheit des Netzwerks gegen staatliche Angriffe oder regulatorische Eingriffe stärken.
Allerdings gibt es auch erhebliche Herausforderungen. Die Kosten für die Anschaffung selbst kleiner Miner können für viele eine Hürde darstellen, und die Stromkosten variieren stark je nach Region. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit, als Solo-Miner eine Belohnung zu erhalten, in einem Umfeld mit hoher Schwierigkeit gering. Viele Heim-Miner schließen sich daher Mining-Pools an, was jedoch wiederum Zentralisierungsrisiken birgt.
Ein weiteres Problem ist die Beschaffung der benötigten Chips für die ASIC-Produktion. Die Halbleiterindustrie ist stark zentralisiert, und große Unternehmen haben oft Vorrang bei der Bestellung von Chips. Geopolitische Spannungen und Ressourcenknappheit könnten die Produktion weiter einschränken. Ohne alternative Hersteller bleibt das Heim-Mining im Vergleich zu industriellen Operationen im Nachteil.
Wenn jedoch die Nachfrage nach ASIC-Minern sprunghaft ansteigen würde, könnten die Preise für diese Geräte erheblich steigen. Während Hobby-ASICs nur eine moderate Preissteigerung erfahren könnten, könnten die Preise für industrielle ASICs aufgrund von Chipknappheit und hoher Nachfrage vervierfacht werden. Langfristig könnte die Produktion jedoch hochgefahren werden, um die Nachfrage zu decken und die Preise zu stabilisieren.
Obwohl dies kein wörtlicher Vorschlag ist, zeigt dieses Gedankenexperiment, dass eine stärkere Beteiligung von Einzelpersonen das Bitcoin-Netzwerk erheblich dezentralisieren könnte. Die Frage bleibt, ob Bitcoin-Enthusiasten eine breitere Mining-Adoption anstreben werden oder ob die großen industriellen Miner ihre Macht weiter konsolidieren werden.

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