MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine kürzlich durchgeführte Studie von Forschern der Cornell University hat gezeigt, dass das H5N1-Virus in Rohmilchkäse über Monate hinweg stabil und infektiös bleibt. Diese Erkenntnis wirft neue Fragen zur Lebensmittelsicherheit auf, insbesondere in Zeiten, in denen die Vogelgrippe weiterhin weltweit Tiere infiziert.

Die Stabilität des H5N1-Virus in Rohmilchkäse stellt eine potenzielle Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar. Forscher der Cornell University haben herausgefunden, dass das Virus in Rohmilchkäse über Monate hinweg infektiös bleibt. Diese Studie, die von der US-amerikanischen Food and Drug Administration finanziert wurde, zeigt, dass der traditionelle Reifeprozess von mindestens 60 Tagen möglicherweise nicht ausreicht, um das Virus zu inaktivieren.
Rohmilchkäse wird aus nicht pasteurisierter Milch hergestellt, was bedeutet, dass die Milch nicht erhitzt wurde, um Keime abzutöten. Obwohl der Verkauf von Rohmilch über Staatsgrenzen hinweg in den USA verboten ist, ist der Verkauf von Rohmilchkäse legal, solange er mindestens 60 Tage gereift ist. Diese Regelung, die seit 1949 besteht, sollte ursprünglich das Risiko einer Kontamination verringern, indem sie die Entwicklung natürlicher Säuren und Enzyme fördert, die Krankheitserreger abtöten sollen.
Die neue Studie zeigt jedoch, dass dieser Reifeprozess das H5N1-Virus nicht inaktiviert. Dies unterstreicht das Risiko des Verzehrs von rohen oder unzureichend gekochten Lebensmitteln während des anhaltenden Vogelgrippeausbruchs, der weiterhin Nutztiere und eine wachsende Anzahl anderer Tierarten infiziert. Frühere Forschungen derselben Gruppe hatten bereits gezeigt, dass das H5N1-Virus in gekühlter Rohmilch bis zu acht Wochen lang infektiös bleibt.
Dr. Diego Diel, der die Studie leitete, vermutet, dass das Virus in Milch und Käse so stabil ist, weil es durch die komplexe Molekülmatrix um es herum geschützt wird. “Der Protein- und Fettgehalt im Käse und in der Milch bietet eine gute Umgebung für das Überleben des Virus bei Kühlschranktemperaturen”, erklärte Diel, ein Virologe an der Cornell University.
Obwohl es bisher keine bestätigten Berichte über Menschen gibt, die durch den Verzehr von mit Vogelgrippe kontaminierten Lebensmitteln erkrankt sind, wurden einige Fälle von Infektionen bei Menschen gemeldet, bei denen die Quelle der Exposition nicht bestimmt werden konnte. Es bleibt unklar, ob Menschen durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel infiziert werden können, aber Diel betont, dass ein Risiko besteht, abhängig von der Dosis und der Menge des verzehrten kontaminierten Produkts.
Die Forscher testeten die Stabilität des Virus in Mini-Käsen, die sie mit H5N1-Virus versetzten. Die Ergebnisse zeigten, dass das Virus während des gesamten zweimonatigen Reifeprozesses infektiös blieb, was seine bemerkenswerte Stabilität im Käse über einen langen Zeitraum hinweg demonstriert. Interessanterweise könnte die Herstellung von Rohmilchkäse mit einem niedrigeren pH-Wert das Virus abtöten und den Käse sicherer machen, da in Käse mit dem niedrigsten pH-Wert kein lebendes Virus nachgewiesen wurde.
Die FDA hat die Ergebnisse der Studie veröffentlicht und betont, dass pasteurisierte Produkte sicherer sind. Mehrere Studien haben bestätigt, dass Pasteurisierung das Virus inaktiviert. Experten raten daher, keine Rohmilchprodukte zu konsumieren und auf pasteurisierte Milchprodukte zurückzugreifen.

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