MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Angesichts der Unsicherheiten auf den Finanzmärkten haben Investoren in diesem Jahr massiv in kurzfristige US-Staatsanleihen investiert.

In den ersten Monaten des Jahres 2023 haben Investoren rund 22 Milliarden US-Dollar in kurzfristige US-Staatsanleihen investiert. Diese Entwicklung ist eine Reaktion auf die Unsicherheiten, die durch die Wirtschaftspolitik der USA unter Donald Trump ausgelöst wurden. Die Anleger suchen nach sicheren Häfen, da die Aktienmärkte aufgrund von Bedenken über Handelskonflikte und eine mögliche Verlangsamung des Wirtschaftswachstums unter Druck stehen. Laut Daten von EPFR verzeichneten kurzfristige Treasury-Fonds zwischen Anfang Januar und dem 14. März Nettozuflüsse von etwa 21,7 Milliarden US-Dollar. Dies markiert den größten vierteljährlichen Zufluss in diese Anlagevehikel seit zwei Jahren. Auch in langfristige Staatsanleihen flossen Gelder, jedoch in deutlich geringerem Umfang von 2,6 Milliarden US-Dollar. Die Flucht in kurzfristige Staatsanleihen wird durch die Volatilität in risikoreicheren Anlageklassen wie Aktien und hochverzinslichen Unternehmensanleihen verstärkt. Bob Michele, Leiter des globalen Rentenmanagements bei JPMorgan Asset Management, erklärte, dass die US-Anleihemärkte in diesen turbulenten Zeiten als Anker dienen können. Eine Umfrage der Bank of America zeigt, dass Investoren im März ihre US-Aktienallokationen so stark wie nie zuvor reduziert haben, während die Spreads von Junk Bonds – die Differenz in den Kreditkosten zwischen niedrig bewerteten Unternehmen und der US-Regierung – stark gestiegen sind. Mark Cabana, Leiter der US-Zinsstrategie bei BofA, betonte, dass es sinnvoll sei, sich von risikoreicheren Alternativen zu trennen, wenn man sich zunehmend Sorgen über das Wirtschaftswachstum mache. Analysten weisen auch darauf hin, dass attraktive Renditen die Attraktivität kurzfristiger Schuldtitel erhöhen. Einmonatige Treasuries bieten beispielsweise eine annualisierte Rendite von 4,3 Prozent, während zweijährige Anleihen 4 Prozent bieten. Sollte die US-Wirtschaft weitere Anzeichen einer Abschwächung zeigen und die Federal Reserve die Zinsen senken, würden die Renditen von Staatsanleihen ebenfalls sinken, was den Anleihehaltern Kursgewinne bescheren könnte. Die Wette auf kurzfristige US-Schulden wird am Mittwoch auf die Probe gestellt, wenn die Fed ihre neuesten Wirtschafts- und Zinsschätzungen veröffentlicht. Die Märkte erwarten in diesem Jahr zwei bis drei Zinssenkungen der Zentralbank, und jede Abweichung von dieser Prognose dürfte sich auf die Rentenmärkte auswirken. Unsicherheit über den Kurs der US-Wirtschaft ist ebenfalls ein Faktor, der Investoren zu kurzfristigen Schuldtiteln treibt. Michele von JPMorgan erklärte, dass in Zeiten reiner Risikoreduzierung und bei der Erwartung einer Korrektur am Aktienmarkt Geld tendenziell in Bargeld und bargeldähnliche Instrumente fließt. Andy Brenner, Leiter des internationalen Rentenmanagements bei NatAlliance Securities, fügte hinzu, dass der einzige Grund, warum man derzeit in das lange Ende der Treasury-Kurve investieren möchte, darin besteht, dass man glaubt, die US-Wirtschaft verlangsame sich und man erziele einen größeren Gewinn im langen Ende. Cabana stimmte zu, dass es sinnvoll sei, die Kurve zu verlängern, wenn man sich Sorgen über Wachstumsrisiken mache und glaube, dass die Zinsen fallen werden. Wenn man jedoch diese Überzeugung nicht habe und nur nach Sicherheit suche, seien Front-End-Fonds liquide, sicher und wahrscheinlich am einfachsten zu betreten und zu verlassen.

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