MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht, doch laut Experten von DeepMind, einer Tochtergesellschaft von Google, steht uns eine neue Ära bevor. Diese neue Phase könnte die Art und Weise, wie KI-Systeme lernen und interagieren, grundlegend verändern.
Die Diskussion um die Weiterentwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) hat in letzter Zeit an Intensität gewonnen. Während generative KI-Modelle wie ChatGPT in der Lage sind, komplexe Aufgaben zu bewältigen, kritisieren Experten von DeepMind, dass die derzeitigen Modelle in ihrer Entwicklung begrenzt sind. Die Forscher David Silver und Richard Sutton von DeepMind argumentieren, dass KI-Modelle mehr als nur statische Daten benötigen, um ihr volles Potenzial zu entfalten. Sie schlagen vor, dass KI-Systeme durch ‘Erfahrungslernen’ neue Fähigkeiten entwickeln könnten.
Silver und Sutton, die maßgeblich an der Entwicklung von AlphaZero beteiligt waren, einem KI-Modell, das Menschen in Spielen wie Schach und Go besiegte, sehen in der Methode des ‘Streams’ eine Möglichkeit, die Einschränkungen der heutigen großen Sprachmodelle zu überwinden. Diese Methode baut auf dem Prinzip des Reinforcement Learning auf, das bereits bei AlphaZero erfolgreich angewendet wurde. Im Gegensatz zu den aktuellen Modellen, die sich auf die Beantwortung einzelner Fragen konzentrieren, sollen KI-Agenten in der Lage sein, durch kontinuierliche Interaktion mit ihrer Umgebung zu lernen.
Die Forscher kritisieren, dass generative KI-Modelle wie ChatGPT zwar flexibel auf menschliche Eingaben reagieren können, jedoch das Potenzial zur Selbstentdeckung von Wissen verloren haben. Die Abhängigkeit von menschlichen Vorgaben begrenzt die Fähigkeit der KI, neue Strategien zu entwickeln, die über die menschliche Bewertung hinausgehen. Silver und Sutton schlagen vor, dass KI-Agenten in der Lage sein sollten, über längere Zeiträume hinweg Erfahrungen zu sammeln und daraus zu lernen, ähnlich wie Menschen es tun.
Ein entscheidender Aspekt der vorgeschlagenen ‘Streams’ ist die Fähigkeit der KI-Agenten, aus einer Vielzahl von Signalen aus der realen Welt zu lernen. Diese Signale könnten aus Bereichen wie Produktivität, Gesundheit oder wirtschaftlichen Indikatoren stammen. Die Forscher betonen, dass die Welt voller potenzieller Belohnungen ist, die KI-Agenten nutzen könnten, um ihre Fähigkeiten zu verbessern. Ein solches System könnte beispielsweise die Fitness eines Nutzers überwachen und basierend auf Herzfrequenz und Schlafdauer Empfehlungen geben.
Die Vision von Silver und Sutton geht über die bloße Verbesserung bestehender Systeme hinaus. Sie sehen in der Entwicklung von KI-Agenten, die über längere Zeiträume hinweg lernen und sich anpassen können, das Potenzial für eine neue Art von KI-Assistenten. Diese könnten nicht nur im Gesundheitswesen oder in der Bildung eingesetzt werden, sondern auch in der Wissenschaft, um neue Materialien zu entdecken oder den CO2-Ausstoß zu reduzieren.
Die Forscher warnen jedoch auch vor den Risiken, die mit solch autonomen KI-Agenten verbunden sind. Während sie die Möglichkeit bieten, menschliche Arbeit zu ergänzen, besteht auch die Gefahr, dass sie menschliche Eingriffe minimieren und somit weniger Möglichkeiten zur Korrektur bieten. Dennoch sind Silver und Sutton optimistisch, dass die Vorteile überwiegen und die KI-Entwicklung in eine neue Ära führen könnten, die weit über das hinausgeht, was wir heute kennen.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- Service Directory für AI Adult Services erkunden!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Produktmanager (m|w|d) Schwerpunkt KI Software

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell

Service Development Professional - AI Infrastructure IPAI (m/w/d)

Specialist Sales Data & AI (m/w/d)

- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Künstliche Intelligenz: DeepMind fordert neue Lernmethoden" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Künstliche Intelligenz: DeepMind fordert neue Lernmethoden" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Künstliche Intelligenz: DeepMind fordert neue Lernmethoden« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!