NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Unsicherheit über die US-Handelspolitik hat zu einem erheblichen Vertrauensverlust bei Investoren geführt, was sich in einer Kapitalflucht in sichere Häfen wie Gold und Bargeld widerspiegelt.

Die US-Finanzmärkte stehen unter Druck, da Investoren zunehmend das Vertrauen in die politische Stabilität verlieren. Die Unsicherheit über die Handelspolitik der USA hat dazu geführt, dass viele Anleger ihre Portfolios umschichten und in vermeintlich sichere Anlagen wie Gold und Bargeld investieren. Diese Entwicklung wird durch die Volatilität der Märkte und die unvorhersehbaren politischen Entscheidungen weiter verstärkt.
Ein Blick auf die Kapitalströme zeigt das Ausmaß der Verunsicherung: Der SPDR Gold Shares ETF hat in diesem Jahr 8,4 Milliarden USD eingesammelt, mehr als der Nasdaq-Schwergewicht QQQ. Besonders auffällig ist der Ansturm auf kurzfristige Staatsanleihen, wobei der iShares 0-3 Month Treasury Bond ETF (SGOV) Zuflüsse von 14 Milliarden USD verzeichnet, ein Rekordwert seit seiner Auflage.
Die von der Trump-Regierung verhängten Zölle auf Produkte aus 60 Handelspartnerstaaten, die binnen Tagen wieder ausgesetzt wurden, haben die Märkte zusätzlich verunsichert. Diese abrupte Politikänderung hat die Prognosen der WTO für das globale Handelsvolumen 2025 auf -0,2 % gesenkt, was drei Prozentpunkte weniger ist als ohne Zollmaßnahmen.
Fed-Chef Jerome Powell hat ein Einschreiten der Notenbank abgelehnt, da volatile Handelsregeln die Inflation erneut anheizen könnten. Diese Entscheidung hat zu einem offenen Konflikt mit dem Weißen Haus geführt, das Powells Entlassung fordert. Dieser Konflikt stellt eine erhebliche Belastungsprobe für das Vertrauen in den US-Markt dar.
Für Fondsmanager bedeutet dies ein Umdenken. Ocean Park Asset Management hat Aktien- und Anleihepositionen großflächig abgebaut und die Cashquote auf bis zu 100 % erhöht, den höchsten Stand seit 2022. CIO James St. Aubin beschreibt die Lage als eingefroren: „Wenn sich niemand mehr bewegt, geraten wir schnell in eine Abwärtsspirale.“
Dennoch gibt es auch Gewinner in diesem Marktumfeld. Der Cook & Bynum Fund, der 2024 zu den schlechtesten zählte, liegt 2025 dank Fokus auf Unternehmen mit Exponierung in Mexiko, Chile und Deutschland rund 14 % im Plus. Auch der DWS Invest Latin America Fund erholt sich mit +13 % nach einem Rückgang von 28 % im Vorjahr, gestützt durch einen schwachen Dollar.
Der Kontrast könnte schärfer kaum sein: Was 2024 noch als „safe haven“ galt – Technologieaktien, Momentum-Strategien, Bitcoin – wirkt 2025 wie ein Hochrisikospiel. Amy Wu Silverman von RBC bringt es auf den Punkt: „Selbst die Magnificent Seven funktionieren nicht mehr als sicherer Hafen.“ Das einstige Vertrauen in die politische Stabilität der USA ist spürbar ins Wanken geraten.

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