MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat mit ihrer Biomass-Mission einen bedeutenden Schritt in der Erforschung der globalen Wälder gemacht. Nur eine Woche nach dem Start hat der Satellit seine 12-Meter-Antenne erfolgreich entfaltet, um neue Einblicke in die Rolle der Wälder im Kohlenstoffkreislauf der Erde zu gewinnen.
Die Biomass-Mission der ESA zielt darauf ab, mit Hilfe eines innovativen P-Band-Synthetic-Aperture-Radars umfassende Daten über die Wälder der Erde zu sammeln. Diese Technologie ermöglicht es, die Kohlenstoffspeicherung und -flüsse in den Wäldern präzise zu analysieren. Der erfolgreiche Einsatz der 12-Meter-Antenne markiert einen entscheidenden Meilenstein in der frühen Betriebsphase des Satelliten. Die Entfaltung der Antenne erforderte eine sorgfältig geplante Sequenz, bei der zunächst ein 7,5 Meter langer Trägerarm ausgefahren wurde. Diese komplexe Operation wurde in drei Etappen durchgeführt, um die optimale Abdeckung durch Bodenstationen sicherzustellen. Stefan Kiryenko von der ESA, verantwortlich für die Entwicklung des Antennenreflektors, erklärte, dass die Entfaltung der Antenne wie ein Regenschirm über dem Satelliten erfolgte. Die Kamera an Bord des Satelliten, bereitgestellt von der Schweizer Firma MCSE, lieferte faszinierende Bilder dieses Prozesses. Michael Fehringer, Projektleiter der Biomass-Mission, betonte die Bedeutung der Deaktivierung des Lage- und Orbitkontrollsystems des Satelliten während der Entfaltung, um unerwünschte Drehmomente zu vermeiden. Die Bodenstationen in Inuvik, Svalbard und Kiruna spielten eine entscheidende Rolle bei der Überwachung des Vorgangs. Die Biomass-Mission ist Teil des FutureEO-Forschungs- und Entwicklungsprogramms der ESA, das darauf abzielt, bahnbrechende Raumfahrttechnologien zu demonstrieren und außergewöhnliche Einblicke in unseren Planeten zu liefern. Simonetta Cheli, Direktorin der Erdbeobachtungsprogramme der ESA, äußerte sich begeistert über den Erfolg der Antennenentfaltung. Diese Mission wird entscheidend dazu beitragen, das Verständnis über die Kohlenstoffspeicherung und -flüsse in den Wäldern zu vertiefen. Nach Abschluss der Start- und frühen Orbitphase wird die Mission in die sechsmonatige Inbetriebnahmephase übergehen, in der die Systeme des Satelliten weiter getestet und kalibriert werden.
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