MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Seit dem Aufkommen von Kickstarter in den 2010er-Jahren haben viele Entwickler versucht, ihre MMO-Projekte durch Crowdfunding zu finanzieren. Doch was ist aus diesen ambitionierten Vorhaben geworden?

Die 2010er-Jahre waren geprägt von einem regelrechten Boom im Bereich des Crowdfundings, insbesondere auf Plattformen wie Kickstarter. Zahlreiche Entwickler sahen darin eine Möglichkeit, ihre ambitionierten MMO-Projekte zu finanzieren, ohne auf traditionelle Investoren angewiesen zu sein. Doch während einige Rollenspiele wie Wasteland 2 und Divinity – Original Sin erfolgreich realisiert wurden, sieht die Bilanz bei den MMOs deutlich ernüchternder aus.
Ein Paradebeispiel für die Herausforderungen, die mit Kickstarter-finanzierten MMOs einhergehen, ist Star Citizen. Das Projekt von Cloud Imperium Games startete 2012 mit einer beeindruckenden Kickstarter-Kampagne, die über 2 Millionen US-Dollar einbrachte. Doch das war erst der Anfang. Bis heute haben über 5,6 Millionen Unterstützer mehr als 809 Millionen US-Dollar in das Projekt investiert. Trotz dieser enormen finanziellen Mittel ist ein offizieller Release des Spiels noch immer nicht in Sicht.
Star Citizen hat sich im Laufe der Jahre zu einem der ambitioniertesten und zugleich umstrittensten Projekte der Spieleindustrie entwickelt. Während die Entwickler kontinuierlich an neuen Features und Updates arbeiten, gibt es immer wieder Berichte über Missmanagement und ineffiziente Mittelverwendung. Kritiker bemängeln, dass trotz der enormen finanziellen Ressourcen der Fortschritt zu langsam voranschreitet und das Projekt möglicherweise nie abgeschlossen wird.
Ein weiteres Beispiel ist das Singleplayer-Spinoff Squadron 42, das ebenfalls noch auf seine Fertigstellung wartet. Trotz der Herausforderungen gibt es auch positive Entwicklungen: Mit dem Alpha-Update 4.1 wurden wichtige technische Meilensteine erreicht, die das Spielerlebnis erheblich verbessern. Dennoch bleibt die Frage, ob und wann Star Citizen jemals vollständig veröffentlicht wird.
Die Geschichte von Star Citizen ist symptomatisch für viele Kickstarter-MMOs. Während einige Projekte eingestellt wurden oder in der Entwicklung stecken geblieben sind, haben andere zumindest teilweise ihre Versprechen eingelöst. Die Gründe für das Scheitern sind vielfältig: von unrealistischen Zeitplänen über unzureichendes Management bis hin zu technischen Hürden.
Insgesamt zeigt die Bilanz der Kickstarter-MMOs, dass Crowdfunding zwar eine attraktive Finanzierungsquelle sein kann, aber auch mit erheblichen Risiken verbunden ist. Entwickler müssen nicht nur die Erwartungen der Unterstützer erfüllen, sondern auch die Herausforderungen der Spieleentwicklung meistern. Für die Spieler bleibt zu hoffen, dass zukünftige Projekte aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und realistischere Ziele setzen.

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