RIAD / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Saudi-Arabien steht vor einer finanziellen Herausforderung: Trotz massiver Investitionen in die Diversifizierung der Wirtschaft bleibt das Königreich stark von den Einnahmen aus dem Ölgeschäft abhängig. Die sinkenden Ölpreise setzen die Finanzen des Landes unter Druck und führen zu einem rasanten Anstieg der Schulden.
Saudi-Arabien hat in den letzten Jahren enorme Summen in die Diversifizierung seiner Wirtschaft investiert, um die Abhängigkeit vom Öl zu verringern. Dennoch bleibt das Königreich stark auf die Einnahmen aus dem Ölgeschäft angewiesen. Der anhaltend niedrige Ölpreis stellt die Finanzen des Landes auf eine harte Probe und führt zu einem rasanten Anstieg der Schulden.
Saudi Aramco, der staatliche Ölkonzern, ist ein gigantisches Unternehmen, das auch in unsicheren Zeiten eine bedeutende Rolle spielt. Im ersten Quartal des Jahres musste Aramco jedoch seine Dividende um ein Drittel kürzen, obwohl immer noch 21,36 Milliarden US-Dollar an die Anleger ausgeschüttet wurden. Der Aramco-Chef Amin H. Nasser betonte die robuste Finanzleistung des Unternehmens, doch die Finanzpresse sieht das Quartalsergebnis kritischer. Die sinkenden Ölpreise belasten die Erträge, und Aramco muss Kredite aufnehmen, um die Dividendenzahlungen zu decken.
Das Problem für Aramco und Saudi-Arabien ist, dass die Ölpreise sich nicht erholen. Der größte Anteilseigner von Aramco ist Saudi-Arabien selbst, das auf die Ausschüttungen angewiesen ist, um den Staatshaushalt zu stabilisieren. Im ersten Quartal 2025 waren die Öleinnahmen für 56 Prozent aller saudischen Staatseinnahmen verantwortlich. Sinkende Ölpreise führen zu leeren Kassen bei Aramco und damit auch bei der saudischen Regierung.
Der Internationale Währungsfonds schätzt, dass Saudi-Arabien einen Ölpreis von 93 US-Dollar pro Barrel benötigt, um einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen. Aktuell liegt der Preis jedoch bei nur 63 Dollar. Diese Entwicklung wird durch den Zollkrieg und Streitigkeiten innerhalb der OPEC verschärft. Saudi-Arabien hat als Anführer der OPEC angekündigt, die Ölproduktion zu erhöhen, um Quertreiber wie den Irak und Kasachstan zu maßregeln, was die Preise weiter drückt.
In den letzten Jahren hat Saudi-Arabien auch in andere Bereiche investiert, um seine Abhängigkeit vom Öl zu verringern. Der Staatsfonds PIF ist an zahlreichen Unternehmen beteiligt, und das Königreich hat in den Profisport und die Unterhaltungsindustrie investiert. Diese Investitionen polieren das Image des Landes auf, spülen aber bisher kein Geld in die Kassen.
Ein weiteres Prestigeprojekt ist die Planstadt Neom, die im Nordwesten des Landes entsteht. Trotz Investitionen von über 50 Milliarden Dollar gibt es Berichte über explodierende Kosten und Verzögerungen. Der saudische Finanzminister hat ein Zeitfenster von 50 Jahren genannt, in dem weitere Investitionen notwendig sind.
Die Realität sieht so aus, dass Saudi-Arabien seine Ausgaben nicht mehr mit den Einnahmen decken kann, wenn die Ölpreise nicht deutlich steigen. Das Königreich hat sich im ersten Quartal des Jahres bereits 15 Milliarden Dollar geliehen, mehr als jemals zuvor in einem Quartal. Die US-Bank Goldman Sachs schätzt, dass das Defizit bis zum Jahresende auf 70 Milliarden Dollar anwachsen könnte.
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