MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Automobilzulieferer Webasto steht vor einer entscheidenden Phase seiner Unternehmensgeschichte. Angesichts von Handelskonflikten und finanziellen Engpässen sieht sich das Traditionsunternehmen gezwungen, tiefgreifende strukturelle Veränderungen vorzunehmen.
Webasto, ein bedeutender Akteur in der Automobilzulieferindustrie, sieht sich mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert, die das Unternehmen zu einem drastischen Kurswechsel zwingen. Die Eigentümerfamilien Baier und Mey haben beschlossen, ihre Anteile in eine Treuhandstruktur zu überführen, um dringend benötigtes Kapital von Banken zu sichern. Diese Entscheidung markiert einen Wendepunkt in der Geschichte des Unternehmens, das bisher in Familienbesitz war.
Die finanzielle Lage von Webasto ist angespannt. Handelskonflikte, insbesondere die von den USA angekündigten Zollerhöhungen auf deutsche Auto- und Zulieferprodukte, haben das Unternehmen stark unter Druck gesetzt. Nordamerika ist ein Schlüsselmarkt für Webasto, und die neuen Zölle könnten erhebliche finanzielle Belastungen mit sich bringen. Trotz einer dezentralen Produktionsstrategie, die bisher Schutz vor politischen Risiken bot, sieht sich Webasto nun gezwungen, seine Geschäftsstrategie zu überdenken.
Die Umstrukturierung des Unternehmens wird von einem externen Treuhänder geleitet, der die Kontrolle über die Unternehmensführung übernimmt. Diese Maßnahme ist notwendig, um bis zu 200 Millionen Euro frisches Kapital von den finanzierenden Banken zu erhalten. Die Banken haben deutlich gemacht, dass sie nur bereit sind, diese Mittel bereitzustellen, wenn sie faktisch das Steuer übernehmen können. Dies bedeutet, dass die Kapitalmacht vorübergehend von den Eigentümerfamilien auf die Banken übergeht.
Die Restrukturierung von Webasto ist ein komplexer Prozess, der nicht nur finanzielle, sondern auch strategische Anpassungen erfordert. Der neue Chief Restructuring Officer Johann Stohner hat einen langfristigen Sanierungsplan entwickelt, der bis 2028 umgesetzt werden soll. Ziel ist es, die Kapitalstruktur zu stabilisieren und das Geschäftsmodell robuster aufzustellen. Erste Fortschritte sind bereits sichtbar: Die Kostenbasis wurde gesenkt, und es wurden 650 Stellen abgebaut.
Die Entscheidung, die Kontrolle über das Unternehmen abzugeben, ist für die Eigentümerfamilien ein schwerer Schritt. Webasto war jahrzehntelang eines der wenigen großen deutschen Automobilzuliefererhäuser in Familienbesitz. Ob und in welcher Form die Familien nach Abschluss der Restrukturierung zurückkehren, ist ungewiss. Der Deal mit den Banken bringt zwar die notwendige Liquidität, führt aber auch zu einer massiven Verschiebung der Machtverhältnisse.
Die Zukunft von Webasto bleibt ungewiss. Die Treuhandstruktur könnte ein Vorläufer für einen strategischen Verkauf oder eine vollständige Neuaufstellung des Unternehmens sein. Wer letztendlich die Kontrolle übernehmen wird – ob Finanzinvestoren, Industriekäufer oder die Familie in neuer Konstellation – wird sich erst in den kommenden Jahren zeigen. Bis dahin bleibt Webasto formal stabilisiert, aber strategisch in der Schwebe.
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