MECKLENBURG-VORPOMMERN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Integration von Künstlicher Intelligenz in das Screening von diabetischer Retinopathie (DR) markiert einen bedeutenden Fortschritt in der telemedizinischen Versorgung von Diabetespatienten. Während die Technologie bereits seit einigen Jahren existiert, zeigt die jüngste Implementierung im Ärztenetz HaffNet am Stettiner Haff, wie KI die Effizienz und Genauigkeit solcher Screenings verbessern kann.

Die Anwendung von Künstlicher Intelligenz im Screening von diabetischer Retinopathie (DR) hat das Potenzial, die telemedizinische Versorgung erheblich zu verbessern. Bereits vor einigen Jahren wurde mit IDx-DR die erste von der US-amerikanischen FDA zugelassene KI-Anwendung für das DR-Screening eingeführt. Diese Technologie ermöglicht es, die Potenziale der Telemedizin voll auszuschöpfen, indem sie die Genauigkeit und Effizienz der Diagnosen erhöht.
In Deutschland hat die Universitätsmedizin Greifswald mit IDx-DR gearbeitet und dabei sehr gute Ergebnisse erzielt. Allerdings zog sich der Hersteller aufgrund der Einführung der Medical Device Regulation aus dem europäischen Markt zurück, was die Greifswalder dazu zwang, auf das RetCAD System des Herstellers Thirona umzusteigen. Dieses System arbeitet mit einem anderen Scoring-System, was zu anfänglichen Herausforderungen führte.
Im Vergleich zur augenärztlichen Untersuchung, die als Goldstandard gilt, zeigten sich bei RetCAD deutliche Unterschiede. Besonders kritisch waren Abweichungen, bei denen die KI keine Retinopathie erkannte, obwohl eine schwere Form vorlag. Um die Sensitivität und Spezifität zu optimieren, modifizierten die Greifswalder die Grenzwerte der RetCAD KI in Eigenregie.
Durch diese Anpassungen konnte RetCAD auf ein Niveau gebracht werden, das mit IDx-DR vergleichbar ist. Etwa 50 Prozent der Fälle können zuverlässig durch die KI diagnostiziert werden, während die restlichen 50 Prozent eine augenärztliche Untersuchung erfordern. Diese Erkenntnisse sollen nun im Ärztenetz HaffNet am Stettiner Haff in Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt werden.
Im September 2024 fand das erste Netzwerktreffen statt, bei dem die Fundus-Kameras installiert wurden, um das Screening zu starten. Die Zusammenarbeit zwischen hausärztlichen, diabetologischen und augenärztlichen Praxen ist entscheidend, um das KI-basierte Screening erfolgreich zu etablieren.
Obwohl keine perfekte Screening-Variante existiert, zeigt die KI-Analyse vergleichbare oder sogar bessere Ergebnisse als das herkömmliche Screening durch Augenärzte. Wichtig ist, dass solche Projekte von Anfang an in Kooperation mit Augenärzten umgesetzt werden, um die Effizienz und den Nutzen für die Patienten zu maximieren.

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