TOKIO / LONDON (IT BOLTWISE) – Die stockenden Handelsverhandlungen zwischen Japan und den USA stellen eine erhebliche Herausforderung für die japanische Regierung dar. Premierminister Shigeru Ishiba steht unter Druck, da drohende Zölle auf japanische Exporte die Wirtschaft belasten und seine politische Zukunft gefährden könnten.

Die Handelsgespräche zwischen Japan und den USA sind in einer kritischen Phase, da Premierminister Shigeru Ishiba keine Fortschritte bei der Lockerung der US-Zölle erzielen konnte. Diese Zölle, insbesondere der 25%ige Zoll auf importierte Autos, belasten die japanische Wirtschaft erheblich. Die Automobilindustrie, die ein Fünftel der Exporte ausmacht, sieht sich mit tarifbedingten Verlusten in Milliardenhöhe konfrontiert. Unternehmen wie Toyota und Honda sind besonders betroffen, da sie fast jeden zehnten Arbeiter beschäftigen.
Die Verhandlungen, die beim G7-Gipfel in Kanada stattfanden, brachten keine Erleichterung für die japanische Industrie. Weitere Zölle von 24% sollen ab dem 9. Juli in Kraft treten, was die wirtschaftlichen Aussichten weiter trübt. Ishiba hoffte, durch direkten Dialog mit US-Präsident Donald Trump Fortschritte zu erzielen, doch die Gespräche stecken weiterhin in einer Sackgasse. Diese Situation stellt Ishibas diplomatisches Geschick in Frage, insbesondere da er sich auf eine heikle Oberhauswahl vorbereitet.
Japans Strategie, im Gegenzug für Zollvergünstigungen verstärkt US-Güter wie Gas zu kaufen, um das Handelsdefizit auszugleichen, zeigt bisher wenig Wirkung. Washington zeigt sich unnachgiebig, was laut Kenji Minemura vom Canon Institute for Global Studies eine Fehleinschätzung Ishibas war. Nun muss sich der Premierminister darauf konzentrieren, Trump zu einer Verlängerung der Pause bei den umfassenden Gegenzöllen zu bewegen.
Ein Scheitern der Verhandlungen könnte bedeutende politische Konsequenzen haben. Schätzungen von Mizuho Research & Technologies zufolge könnte das Bruttoinlandsprodukt um fast 1% zurückgehen. Politische Analysten warnen, dass Ishibas Koalition kämpfen muss, um die Mehrheit im Oberhaus zu halten, was bei einem Scheitern zu seiner Ablösung führen könnte. Eine Regierungsumbildung sei möglich, sollte die Partei erneut Verluste hinnehmen müssen.
Die Automobilindustrie ist besonders besorgt, da sie eine zentrale Rolle in Japans Exportwirtschaft spielt. Unternehmen hoffen auf eine Senkung der Zölle auf 10%, ähnlich wie es Trump mit Großbritannien vereinbart hat. Die Verhandlungen sind jedoch kompliziert, da die USA auf einer harten Linie bestehen. Ishiba könnte noch eine Gelegenheit erhalten, Trump Ende des Monats beim NATO-Gipfel in Den Haag zu treffen, um die Verhandlungen fortzusetzen.

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