WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Debatte um die Regulierung von Künstlicher Intelligenz (KI) in den USA hat eine neue Dimension erreicht. Microsofts Wissenschaftschef Dr. Eric Horvitz äußerte scharfe Kritik an den Plänen der Trump-Administration, die eine zehnjährige Sperre für staatliche Regulierungen von KI-Technologien vorsehen.
Die Diskussion um die Regulierung von Künstlicher Intelligenz (KI) in den USA hat durch die Pläne der Trump-Administration, staatliche Regulierungen für die nächsten zehn Jahre zu verbieten, neue Brisanz erhalten. Microsofts Wissenschaftschef Dr. Eric Horvitz warnt davor, dass ein solches Verbot die Entwicklung der KI-Technologie eher behindern als fördern könnte. Horvitz, der zuvor als Technologieberater für Joe Biden tätig war, betont, dass Regulierungen notwendig sind, um Fortschritte in der Wissenschaft nicht nur zu erzielen, sondern auch in die Praxis umzusetzen.
Die Trump-Administration argumentiert, dass die USA im Wettlauf um die Vorherrschaft in der KI-Entwicklung mit China stehen und ein regulatorischer Stillstand notwendig sei, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Unterstützt wird dieser Ansatz von Investoren wie Andreessen Horowitz, die der Meinung sind, dass der Fokus auf die Regulierung von Verbraucheranwendungen und nicht auf die Forschung gelegt werden sollte. Marc Andreessen, Mitbegründer von Andreessen Horowitz und Trump-Unterstützer, betonte kürzlich, dass die USA und China in einem Zweikampf um die KI-Vorherrschaft stehen.
Dr. Horvitz äußerte seine Bedenken hinsichtlich der Nutzung von KI für Desinformation und unangemessene Beeinflussung sowie für bösartige Aktivitäten, beispielsweise im Bereich biologischer Gefahren. Trotz dieser Bedenken gibt es Berichte, dass Microsoft Teil einer Lobbybewegung ist, die zusammen mit Google, Meta und Amazon die Verabschiedung des Verbots staatlicher Regulierungen unterstützt. Dieses Verbot ist Teil von Trumps Haushaltsgesetz, das derzeit den Kongress durchläuft.
In einem Seminar der Association for the Advancement of Artificial Intelligence betonte Horvitz, dass Wissenschaftler die Verantwortung haben, Regierungsbehörden über die Bedeutung von Regulierungen aufzuklären. Er argumentierte, dass Leitlinien und Zuverlässigkeitskontrollen entscheidend für den Fortschritt im KI-Bereich sind. Auch Stuart Russell, Professor für Informatik an der University of California, Berkeley, äußerte sich kritisch und fragte, warum man eine Technologie freigeben sollte, deren Schöpfer selbst ein erhebliches Risiko für die Menschheit sehen.
Die widersprüchlichen Aussagen von Microsofts Wissenschaftschef und den Berichten über die Lobbyarbeit des Unternehmens verdeutlichen die Spannungen zwischen der Notwendigkeit einer Regulierung und den wirtschaftlichen Interessen der Technologieunternehmen. Microsoft hat erhebliche Investitionen in OpenAI getätigt, das Unternehmen hinter ChatGPT, dessen CEO Sam Altman kürzlich prognostizierte, dass in fünf bis zehn Jahren menschenähnliche Roboter alltäglich sein könnten.
Die Vorhersagen darüber, wann eine allgemeine Künstliche Intelligenz erreicht wird, variieren stark. Während einige Experten von wenigen Jahren sprechen, gehen andere von Jahrzehnten aus. Yann LeCun, Chef-Wissenschaftler von Meta, schätzt, dass es noch Jahrzehnte dauern könnte, während Mark Zuckerberg kürzlich eine Investition von 15 Milliarden Dollar ankündigte, um Superintelligenz zu erreichen.

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