LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass der Triglycerid-Glukose-Index (TyG) als einfacher Test zur Erkennung von Insulinresistenz auch als Frühindikator für einen schnellen kognitiven Abbau bei Alzheimer-Patienten dienen kann. Diese Erkenntnisse wurden auf dem Europäischen Neurologiekongress 2025 vorgestellt.

Die Insulinresistenz, die durch den routinemäßig verfügbaren Triglycerid-Glukose-Index (TyG) erkannt wird, könnte ein entscheidender Faktor bei der Vorhersage des kognitiven Abbaus bei Alzheimer-Patienten sein. Laut einer neuen Studie, die auf dem Europäischen Neurologiekongress 2025 präsentiert wurde, sind Patienten mit einer hohen TyG-Bewertung viermal häufiger von einem schnellen kognitiven Abbau betroffen.

Forscher der Universität Brescia analysierten die Krankenakten von 315 nicht-diabetischen Patienten mit kognitiven Defiziten, darunter 200 mit biologisch bestätigter Alzheimer-Erkrankung. Alle Teilnehmer wurden hinsichtlich ihrer Insulinresistenz mittels des TyG-Index bewertet und über einen Zeitraum von drei Jahren klinisch nachverfolgt. Die Ergebnisse dieser Studie wurden in der Fachzeitschrift Alzheimer’s & Dementia veröffentlicht.

Die Studie ergab, dass Patienten im oberen Drittel der TyG-Bewertung innerhalb der Alzheimer-Gruppe deutlich schneller kognitive Fähigkeiten verloren als ihre Kollegen mit niedrigeren TyG-Werten. Diese Patienten verloren jährlich mehr als 2,5 Punkte im Mini-Mental-Status-Test, was auf einen signifikanten Zusammenhang zwischen Insulinresistenz und kognitivem Abbau hinweist.

Dr. Bianca Gumina, die leitende Forscherin der Studie, betont die Bedeutung dieser Erkenntnisse: „Unsere Daten zeigen, dass ein einfacher metabolischer Marker, der in jedem Krankenhauslabor verfügbar ist, helfen kann, besonders gefährdete Personen zu identifizieren, die für gezielte Therapien oder spezifische Interventionsstrategien in Frage kommen.“

Während Insulinresistenz bereits mit dem Auftreten von Alzheimer in Verbindung gebracht wurde, hat ihre Rolle bei der Progression der Krankheit bisher weniger Aufmerksamkeit erhalten. Diese Studie zielt darauf ab, diese Lücke zu schließen, indem sie den Einfluss der Insulinresistenz in der prodromalen Phase der leichten kognitiven Beeinträchtigung untersucht, in der die Krankheitsverläufe stark variieren können.

Insbesondere bei Alzheimer wird angenommen, dass Insulinresistenz die Aufnahme von Glukose in Neuronen beeinträchtigt, die Amyloid-Akkumulation fördert, die Blut-Hirn-Schranke stört und Entzündungen anheizt. Diese Mechanismen sind bei anderen neurodegenerativen Erkrankungen weniger relevant oder anders reguliert.

Die Forscher, geleitet von Professor Padovani und Professor Pilotto, fanden heraus, dass ein hoher TyG-Wert auch mit einer Störung der Blut-Hirn-Schranke und kardiovaskulären Risikofaktoren assoziiert ist, jedoch keine Wechselwirkung mit dem APOE ε4-Genotyp zeigt. Dies deutet darauf hin, dass metabolische und genetische Risiken über unterschiedliche Wege wirken könnten.

Die Identifizierung von Patienten mit hohem TyG-Wert könnte die Einschreibung in Anti-Amyloid- oder Anti-Tau-Studien verfeinern und frühere Lebensstil- oder pharmakologische Maßnahmen zur Verbesserung der Insulinsensitivität anregen. Die Forscher untersuchen derzeit, ob TyG-Werte auch mit neuroimaging Biomarkern korrelieren, um eine frühere Erkennung und Stratifikation zu unterstützen.

„Wenn das Ziel der Stoffwechselprozesse die Progression verzögern kann, haben wir ein leicht modifizierbares Ziel, das neben aufkommenden krankheitsmodifizierenden Medikamenten funktioniert“, schließt Dr. Gumina.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!


Insulinresistenz als Frühindikator für Alzheimer-bedingten kognitiven Abbau
Insulinresistenz als Frühindikator für Alzheimer-bedingten kognitiven Abbau (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



Folgen Sie aktuellen Beiträge über KI & Robotik auf Twitter, Telegram, Facebook oder LinkedIn!
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein. Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzberatung dar und sind nicht als solche gedacht. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen nur zu Informationszwecken. Wenn Sie Finanzberatung für Ihre individuelle Situation benötigen, sollten Sie den Rat von einem qualifizierten Finanzberater einholen. IT BOLTWISE® schließt jegliche Regressansprüche aus.








Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
71 Bewertungen
Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
  • Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
136 Bewertungen
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
  • Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
71 Bewertungen
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
  • Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
47 Bewertungen
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
  • Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten

Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Da wir bei KI-erzeugten News und Inhalten selten auftretende KI-Halluzinationen nicht ausschließen können, bitten wir Sie bei Falschangaben und Fehlinformationen uns via eMail zu kontaktieren und zu informieren. Bitte vergessen Sie nicht in der eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Insulinresistenz als Frühindikator für Alzheimer-bedingten kognitiven Abbau".
Stichwörter Alzheimer Insulinresistenz Kognitive Verschlechterung Neurologie Triglycerid-glukose-index
Alle Märkte in Echtzeit verfolgen - 30 Tage kostenlos testen!

Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Insulinresistenz als Frühindikator für Alzheimer-bedingten kognitiven Abbau" für unsere Leser?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  • Die aktuellen intelligenten Ringe, intelligenten Brillen, intelligenten Uhren oder KI-Smartphones auf Amazon entdecken! (Sponsored)


  • Es werden alle Kommentare moderiert!

    Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.

    Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.

    Du willst nichts verpassen?

    Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Insulinresistenz als Frühindikator für Alzheimer-bedingten kognitiven Abbau" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
    Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Insulinresistenz als Frühindikator für Alzheimer-bedingten kognitiven Abbau« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!

    343 Leser gerade online auf IT BOLTWISE®
    KI-Jobs