LONDON (IT BOLTWISE) – Die Integration von Künstlicher Intelligenz in die Fotografiebranche eröffnet neue Möglichkeiten und Herausforderungen. Justin Benson, ein erfahrener Fotograf und Mitbegründer eines KI-Startups, teilt seine Erfahrungen und Perspektiven zur Zukunft der Kreativbranche.
Die Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren in vielen Branchen Einzug gehalten, und die Fotografie ist keine Ausnahme. Justin Benson, ein langjähriger Berufsfotograf aus den USA, hat gemeinsam mit seinem Partner Harshit Dwivedi das Startup Aftershoot gegründet. Dieses Unternehmen bietet eine KI-gestützte Software an, die Fotografen bei der Auswahl und Nachbearbeitung ihrer Bilder unterstützt. Benson, der in Connecticut lebt, bringt eine einzigartige Perspektive auf die Rolle der KI in der Kreativbranche mit.
Während viele Unternehmer auf YouTube versprechen, mit KI schnell reich zu werden, verfolgt Benson einen anderen Ansatz. Er sieht die KI nicht als Ersatz für menschliche Kreativität, sondern als Werkzeug, das Fotografen unterstützen kann. Die Software von Aftershoot übernimmt das mühsame Aussortieren von Bildern, eine Aufgabe, die Benson als besonders zeitaufwendig empfand. Diese Automatisierung ermöglicht es Fotografen, sich auf die kreativen Aspekte ihrer Arbeit zu konzentrieren.
Die Entwicklung der KI-Lösung war jedoch nicht ohne Herausforderungen. Die erste Version der App, die Fotografen bei der Nachbearbeitung der Farbgebung helfen sollte, stieß auf wenig Begeisterung. Von 50 Testpersonen wollten 40 die Software nicht einmal ausprobieren, und die restlichen 10 hielten sie für unbrauchbar. Doch Benson ließ sich nicht entmutigen. Er erkannte das Potenzial der KI und arbeitete hart daran, die Lösung zu verbessern.
Ein zentraler Aspekt der Entwicklung war die Qualität der Trainingsdaten. Benson betont, dass nicht die Menge der Daten entscheidend ist, sondern deren Qualität. Er begann mit einer großen Sammlung eigener Fotos und erweiterte die Datenbasis später mit Bildern von Kunden. Diese Herangehensweise ermöglichte es, die KI kontinuierlich zu verbessern und an die Bedürfnisse der Nutzer anzupassen.
In der Kreativbranche gibt es oft die Sorge, dass KI zu Jobverlusten führen könnte. Benson sieht dies anders. Er argumentiert, dass KI zwar bestehende Arbeiten reproduzieren kann, aber keine echte Kreativität hervorbringt. Die KI von Aftershoot soll Fotografen unterstützen, nicht ersetzen. Ziel ist es, den individuellen Bearbeitungsstil eines Fotografen zu lernen und anzuwenden, um eine personalisierte kreative Erfahrung zu bieten.
Die Einführung von KI in die Fotografie ist für Benson vergleichbar mit dem Übergang von der Analog- zur Digitalfotografie. Er ist überzeugt, dass menschliche Authentizität und Kreativität immer einen unersetzlichen Wert haben werden. Kleine menschliche Fehler, wie Tippfehler, dienen als Zeichen der Echtheit und Authentizität. Benson glaubt, dass die nächste Generation von Menschen von nicht-KI-Dingen angetrieben wird.
Obwohl KI den Arbeitsmarkt beeinflussen wird, sieht Benson keine vollständige Verdrängung von Fotografen. Besonders in der Produktfotografie könnten KI-generierte Bilder eine Rolle spielen, aber die Fähigkeit, einzigartige Momente festzuhalten, bleibt eine menschliche Domäne. Benson selbst hat seine Arbeitsweise durch den Einsatz von KI verändert. Er kann sich nicht mehr vorstellen, ohne die Unterstützung von Aftershoot zu arbeiten, da die KI 98 Prozent der Vorarbeit übernimmt.
Für angehende Unternehmer im KI-Bereich hat Benson einen klaren Rat: Es ist wichtig, ein echtes Problem zu lösen, das die Menschen betrifft. KI sollte nicht einfach als Trend in bestehende Produkte integriert werden, sondern gezielt eingesetzt werden, um echte Mehrwerte zu schaffen. Diese Herangehensweise unterscheidet erfolgreiche KI-Startups von solchen, die lediglich auf den KI-Zug aufspringen wollen.
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