WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Ankündigung von Donald Trump, die Medikamentenpreise in den USA drastisch zu senken, hat die globale Pharmaindustrie in Aufruhr versetzt. Besonders europäische Konzerne stehen vor erheblichen Herausforderungen, da der US-Markt für viele von ihnen der profitabelste ist.
Die Vereinigten Staaten, die weniger als fünf Prozent der Weltbevölkerung ausmachen, generieren rund drei Viertel der globalen Pharmagewinne. Diese Abhängigkeit vom US-Markt macht die Ankündigung von Donald Trump, die Medikamentenpreise um bis zu 90 Prozent zu senken, zu einer potenziellen Bedrohung für die gesamte Branche. Analysten prognostizieren, dass eine Preissenkung um 50 Prozent die Gewinne der Branche um mehr als 60 Prozent reduzieren könnte. Dies würde die Unternehmen zwingen, ihre Kosten drastisch zu senken, was in einer forschungsintensiven Industrie nahezu unmöglich erscheint.
Für viele europäische Pharmakonzerne ist der US-Markt nicht nur der wichtigste, sondern auch der profitabelste. Laut Porsche Consulting stammen im Schnitt 35 Prozent der Umsätze der 20 größten europäischen Hersteller aus den USA. Bei neuen patentgeschützten Wirkstoffen ist der Anteil noch höher. Entsprechend groß ist die Nervosität in der Branche, denn Trumps Pläne könnten erhebliche Auswirkungen auf die Gewinnmargen haben.
Trump hat bereits eine Executive Order unterzeichnet, die fordert, dass sich die Medikamentenpreise künftig an denen anderer Industrienationen orientieren sollen. Diese Ankündigung hat bereits spürbare Folgen an der Börse gezeigt. Die Krankenkassen CMS und Medicare haben Zielvorgaben für Preisverhandlungen veröffentlicht, was den Druck auf die Pharmaunternehmen weiter erhöht.
Besonders betroffen wären deutsche Konzerne wie Bayer und Merck. Bayer erzielt rund 30 Prozent seines Umsatzes mit verschreibungspflichtigen Medikamenten in Nordamerika, während es bei Merck etwa 20 Prozent sind. Offiziell geben sich die Unternehmen gelassen, doch hinter den Kulissen herrscht Nervosität. Auch andere europäische Konzerne wie Roche, Novartis oder Sanofi spüren den Druck und erwägen, in Europa höhere Preise durchzusetzen.
Trump kritisiert nicht nur die hohen Preise, sondern auch die aggressive Direktwerbung der US-Pharmabranche. Die Unternehmen investierten im vergangenen Jahr über zehn Milliarden Dollar in Werbung, oft für verschreibungspflichtige Mittel. Die US-Regierung erwägt nun strengere Transparenzregeln, um die Kosten für die Verbraucher zu senken.
Die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung der Medikamentenpreise in den USA hat auch Auswirkungen auf die Investitionspläne der Pharmaunternehmen. Viele von ihnen haben große Summen in den US-Standort investiert, doch diese Investitionen stehen nun zur Disposition. Sinkt die Profitabilität, könnten Investitionen nach Asien oder Europa verlagert werden.
Trumps Vorstoß zur Senkung der Medikamentenpreise könnte ein historischer Wendepunkt für die Industrie werden. Die Verlierer könnten am Ende nicht nur Aktionäre und Pharmakonzerne sein, sondern auch Patienten, die von einem System profitieren, das jahrzehntelang auf einem unausgesprochenen Deal beruhte: Forschung gegen Marge.
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