NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Capital One hat mit der Übernahme von Discover Financial Services einen bedeutenden Schritt zur Stärkung seines Kreditkartengeschäfts unternommen. Diese strategische Akquisition eröffnet dem Unternehmen neue Möglichkeiten, insbesondere im Premiumsegment.
Capital One hat durch die Übernahme von Discover Financial Services einen entscheidenden Zugang zu einem wertvollen Kreditkarten-Netzwerk erlangt. Diese Akquisition, die im Mai abgeschlossen wurde, hat nicht nur die Bilanzsumme von Capital One erheblich erweitert, sondern auch den Zugang zu einem strategisch wichtigen Asset gesichert: dem Discover-eigenen Kredit- und Debitkarten-Netzwerk. Diese Integration könnte sich als Gamechanger erweisen, indem sie sowohl die Margen als auch das Markenimage von Capital One stärkt.
Ein wesentlicher Vorteil dieser Übernahme liegt in der Möglichkeit, Transaktionsgebühren selbst festzulegen, wenn Karten über die Discover-Infrastruktur abgewickelt werden. Dies ist besonders im Debitbereich von Vorteil, da große US-Banken einem gesetzlichen Cap bei Interchange Fees unterliegen, der entfällt, wenn Herausgeber und Netzwerk identisch sind. Analysten von JPMorgan schätzen, dass Capital One dadurch jährlich bis zu eine Milliarde Dollar zusätzlich erwirtschaften könnte. Diese zusätzlichen Einnahmen könnten zur Stärkung der Marge oder zur Finanzierung eines differenzierten Rewards-Programms für Debitkartenkunden genutzt werden.
Im Kreditkartensegment setzt Capital One seinen Expansionskurs fort. Mit Produkten wie der „Venture X“-Karte, einer Premiumkarte mit einer Jahresgebühr von 395 Dollar, positioniert sich das Unternehmen zunehmend im oberen Marktsegment. Laut einer aktuellen Umfrage von Bank of America sehen inzwischen 43 % der US-Karteninhaber Capital One als „Premium-Marke“ – fast doppelt so viele wie noch 2023 und fast gleichauf mit dem Marktführer Chase.
Der Vergleich mit American Express und Visa liegt nahe. Zwar notiert Capital One aktuell bei etwa dem 12-fachen der erwarteten Gewinne – damit über dem Bankensektor-Durchschnitt, aber deutlich unter dem Bewertungsniveau von Amex oder den reinen Netzwerkanbietern Visa und Mastercard. Doch mit dem nun vertikal integrierten Geschäftsmodell aus Kartenherausgabe, Netzwerkbetrieb und einer wachsenden Kundenbasis im gehobenen Segment könnte sich das Bewertungsniveau mittelfristig verschieben.
Gleichzeitig investiert Capital One gezielt in Kundenbindung: von eigenen Airport Lounges über Concierge-Dienste bis zu einer überarbeiteten Travel-Plattform. Diese Maßnahmen sollen den Abstand zur etablierten Konkurrenz nicht nur technologisch, sondern auch emotional schließen.
Global gesehen bleibt jedoch ein Schwachpunkt bestehen: Die internationale Akzeptanz des Discover-Netzwerks hinkt der von Mastercard und Visa noch hinterher. Dennoch zeigt sich in Umfragen eine hohe Bereitschaft unter Premiumkunden, eine Discover-Karte zumindest in Betracht zu ziehen – ein Indikator für das mögliche Potenzial.
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