PARIS / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Klimawandel hat weitreichende Auswirkungen auf die Geografie von Infektionskrankheiten in Europa. Während Hitzewellen und extreme Wetterereignisse zunehmen, verschieben sich auch die Lebensräume von Krankheitserregern.
Der Klimawandel hat die Geografie von Infektionskrankheiten in Europa grundlegend verändert. In den letzten Jahren haben ungewöhnlich hohe Temperaturen und extreme Wetterereignisse die Verbreitung von Krankheitserregern begünstigt. Städte in Frankreich erleben beispiellose Hitzewellen, während in Spanien Temperaturen von bis zu 46 Grad Celsius gemessen wurden. Diese extremen Bedingungen sind nicht mehr überraschend, sondern eine direkte Folge des Klimawandels, der durch steigende Treibhausgasemissionen verursacht wird.
Während Menschen unter den veränderten klimatischen Bedingungen leiden, gedeihen Bakterien, Viren und andere Krankheitserreger in der wärmeren und feuchteren Umgebung. Der Klimawandel bringt tropische, klimaempfindliche Krankheiten nach Europa und verändert die globale Geografie von Infektionskrankheiten. Laut Dr. Aleksandra Kazmierczak von der Europäischen Umweltagentur haben klimatische Bedingungen Europa anfälliger für durch Vektoren und Wasser übertragene Krankheiten gemacht. Die Saison für Krankheiten hat sich verlängert, und Zecken sind in vielen Regionen das ganze Jahr über aktiv.
Eine der am schnellsten wachsenden Infektionskrankheiten in Europa ist Dengue. Im Jahr 2024 wurden 304 Fälle gemeldet, verglichen mit 275 Fällen in den vorherigen 15 Jahren zusammen. Der Hauptüberträger von Dengue ist die Asiatische Tigermücke, die auch Zika und Chikungunya übertragen kann. Diese Mücke hat sich in Europa etabliert und passt sich schnell an städtische Umgebungen an, wo sie in kleinen Wasseransammlungen brütet.
Die Ausbreitung von Krankheiten wird nicht nur durch Insekten, sondern auch durch Wasser begünstigt. Überschwemmungen und anhaltende Regenfälle beeinträchtigen die Wasseraufbereitung und -verteilung, was zu einer Zunahme von wasserbasierten Krankheiten führen kann. Kazmierczak warnt auch vor Krankheitserregern im Meer, die durch schmelzendes arktisches Eis begünstigt werden. Diese Bedingungen schaffen ideale Lebensräume für Pathogene wie Vibrio, die durch Meeresfrüchte oder offene Wunden übertragen werden können.
Ein weiteres Risiko, das durch den Klimawandel verstärkt wird, ist das Auftauen des Permafrosts, das alte Krankheitserreger freisetzen könnte. Im Jahr 2016 führte das Auftauen eines Rentierkadavers in Sibirien zu einem Milzbrand-Ausbruch, der mehrere Menschen ins Krankenhaus brachte. Diese Bedrohung mag wie aus einem Science-Fiction-Roman klingen, ist aber eine reale Konsequenz der globalen Erwärmung.
Die Veränderungen in der Geografie von Infektionskrankheiten sind weitgehend unumkehrbar. Die Temperaturen in Europa sind in den letzten zehn Jahren um über 2 Grad gestiegen, und es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich dieser Trend verlangsamt. Dennoch gibt es Hoffnung, dass Europa sich anpassen kann. Nationale Gesundheitsinfrastrukturen und ein erhöhtes Bewusstsein sind entscheidend für die Anpassung an diese neuen Herausforderungen.
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