DEN HAAG / LONDON (IT BOLTWISE) – Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine sind die Navigationssysteme über der Ostsee einem ständigen Störfeuer ausgesetzt. Diese Störungen, die von russischen Militäreinrichtungen ausgehen, beeinträchtigen sowohl den Luft- als auch den Seeverkehr erheblich.
Die Navigationssysteme über der Ostsee sind seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine einem ständigen Störfeuer ausgesetzt. Diese Störungen, die von russischen Militäreinrichtungen ausgehen, beeinträchtigen sowohl den Luft- als auch den Seeverkehr erheblich. Tausende von Flugzeugen und Schiffen haben seitdem Probleme mit ihren Navigationssystemen, was zu Kursabweichungen und sogar Flugausfällen geführt hat.
Die Störungen, die als Jamming und Spoofing bekannt sind, sind mittlerweile ein tägliches Phänomen in Nordosteuropa. Von Danzig über die viel befahrenen Schifffahrtswege der Ostsee bis hin zum Luftraum Estlands und Finnlands werden diese Interferenzen fast täglich registriert. Die Behörden der baltischen Staaten machen Russland für diese Störungen verantwortlich und haben bereits eine Beschwerde bei den Vereinten Nationen eingereicht.
Russland selbst hat sich bisher nicht offiziell zu den Vorwürfen geäußert. Doch offene Daten und Informationen aus den baltischen Staaten deuten darauf hin, dass die Signale aus Kaliningrad und der Region um St. Petersburg stammen, wo eine starke russische Militärpräsenz besteht. Diese Regionen sind bekannt für ihre Spezialisierung auf elektronische Kriegsführung.
Jaroslaw Cydejko, ein Experte für GNSS-Nutzung im maritimen Bereich, hat mit seinem Team mehrere Überwachungsstationen in der Danziger Bucht eingerichtet, um die Interferenzen zu verfolgen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Störungen sporadisch auftreten, was darauf hindeutet, dass Russland keine schiff- oder satellitengestützten Sender gegen die polnische Hafenstadt einsetzt.
Die Triangulationen, die im Frühjahr dieses Jahres durchgeführt wurden, lokalisieren die Störsignale mit einer Genauigkeit von etwa einem Kilometer in der Nähe von bekannten elektronischen Kriegseinheiten in Kaliningrad. Diese Einheiten sind darauf spezialisiert, GNSS-Signale zu stören und zu fälschen.
Die Auswirkungen dieser Störungen sind weitreichend. Estland, Litauen, Lettland, Schweden und Deutschland haben die GNSS-Interferenzen als eine Form der russischen hybriden Kriegsführung deklariert. Sie sehen darin einen gezielten Versuch, Störungen zu verursachen und internationale Abkommen zu brechen.
Einige Experten sind jedoch der Meinung, dass die Störungen eher als Kollateralschaden zu betrachten sind. Cydejko vermutet, dass atmosphärische Bedingungen eine Rolle spielen könnten, da die Signale manchmal durch Wetteränderungen beeinflusst werden.
Um den Auswirkungen der Störungen entgegenzuwirken, arbeiten mehrere Länder an alternativen Navigationssystemen. Deutschland, Polen, Schweden, Norwegen, Finnland und Estland entwickeln gemeinsam das R-Mode Baltic, ein System, das auf landgestützten Sendern basiert und eine zuverlässige Alternative zu den gestörten Satellitensignalen bieten soll.
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