PARIS / LONDON (IT BOLTWISE) – Die strategische Allianz zwischen Renault und Nissan, einst als Vorzeigemodell für internationale Kooperationen in der Automobilindustrie gefeiert, steht vor einem Wendepunkt. Renault sieht sich gezwungen, eine historische Wertminderung seiner Beteiligung an Nissan vorzunehmen, was zu einem außerordentlichen Verlust von 9,5 Milliarden Euro führt.
Die Beziehung zwischen Renault und Nissan, die in den späten 1990er Jahren als vielversprechende Allianz begann, hat sich in den letzten Jahren zunehmend als Belastung erwiesen. Die Franzosen hielten einst 35,7 Prozent an ihrem japanischen Partner, doch der Wert dieser Beteiligung ist dramatisch gesunken. Diese Entwicklung zwingt Renault nun zu einem drastischen Bilanzschnitt, der die fragilen Grundlagen der Partnerschaft offenlegt.
Renaults Entscheidung, die Nissan-Beteiligung künftig auf Basis des Aktienkurses im Eigenkapital zu bilanzieren, zeigt, wie tief die Risse in der Allianz inzwischen sind. Diese buchhalterische Anpassung bedeutet, dass Wertveränderungen nicht mehr den Gewinn beeinflussen, aber die Unsicherheiten der Partnerschaft ungeschönt darstellen.
Die Allianz, die einst als Paradebeispiel für die Verbindung von französischem Kapital und japanischer Ingenieurskunst galt, hat seit dem Sturz von Carlos Ghosn im Jahr 2018 an Stabilität verloren. Ghosn, der als Architekt der Allianz bekannt war, hinterließ ein Vakuum, das zu einer merklichen Abkühlung der Beziehungen führte. Nissan hat sich zunehmend emanzipiert, während Renault an Einfluss und Vertrauen verlor.
Obwohl Renaults Bilanz durch die Wertminderung unter Druck gerät, betont das Unternehmen, dass dies keine Auswirkungen auf Dividenden oder das operative Ergebnis haben wird. Diese Aussage soll die Aktionäre beruhigen, während Renault sich strategisch neu ausrichtet. Die neue Unternehmensstrategie „Renaulution“ fokussiert sich auf margenstarke Bereiche wie Elektromobilität und Software, während die Nissan-Beteiligung zunehmend als hinderlich wahrgenommen wird.
Die Entscheidung, Anteile an Nissan zu verkaufen, ist ein weiterer Schritt in Richtung Unabhängigkeit. Renault hat bereits begonnen, seine Beteiligung zu reduzieren, und ein vollständiger Rückzug scheint mittelfristig unvermeidlich. Diese Entwicklung wirft auch Fragen über die Struktur europäischer Autokonzerne auf, die sich mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sehen.
Volkswagen und Mercedes sind ebenfalls mit der Notwendigkeit konfrontiert, ihre internationalen Beteiligungen zu überdenken. Die Zeiten des unbegrenzten Wachstums globaler Autoverflechtungen sind vorbei, und die Klarheit in den Bilanzen wird zur Pflicht. Renaults Schritt könnte als Vorbild für andere Hersteller dienen, die ihre strategischen Partnerschaften neu bewerten müssen.
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