LONDON (IT BOLTWISE) – Die spanische Großbank Santander hat einen bedeutenden Schritt zur Stärkung ihrer Marktposition im Vereinigten Königreich unternommen, indem sie die britische Einzelhandelsbank TSB für 2,65 Milliarden Pfund übernommen hat. Diese strategische Entscheidung markiert einen Kurswechsel, nachdem Santander zuvor Verkaufsangebote für seine britische Sparte geprüft hatte.
Die Übernahme von TSB durch Santander ist nicht nur ein bedeutender Schritt zur Stärkung der Marktpräsenz im Vereinigten Königreich, sondern auch ein strategischer Schachzug im Kontext der zunehmend aggressiven Übernahmeschlachten innerhalb der spanischen Bankenlandschaft. Sabadell, der bisherige Eigentümer von TSB, hatte das Institut 2015 für 1,7 Milliarden Pfund erworben und nun zum Verkauf gestellt, nachdem ein feindliches Übernahmeangebot des Konkurrenten BBVA über 11 Milliarden Euro auf dem Tisch lag.
In einem kompetitiven Bieterverfahren setzte sich Santander gegen den britischen Rivalen Barclays durch, der ebenfalls ein formelles Angebot abgegeben hatte. Laut Branchenberichten reagierte Sabadell auf „unverlangtes Interesse“ an TSB – eine Abwehrmaßnahme gegen die Übernahmepläne von BBVA, die inzwischen zu einer der kontroversesten Übernahmeschlachten Spaniens avanciert sind.
Die Transaktion fällt in eine Phase strategischer Neuausrichtung bei Santander. Noch vor wenigen Monaten hatte die Bank selbst Verkaufsangebote für ihre britische Retail-Sparte geprüft, darunter auch von NatWest und Barclays. Diese wurden jedoch abgelehnt – vor allem wegen Differenzen bei der Bewertung. Das jetzige Vorgehen signalisiert eine Kehrtwende: Statt Rückzug nun Expansion. Der Schritt erfolgt auch vor dem Hintergrund interner Unzufriedenheit mit der vergleichsweise schwachen Rentabilität der britischen Tochter.
Mit dem TSB-Zukauf stärkt Santander nicht nur ihre Marktpräsenz, sondern gewinnt Zugang zu einem stabilen Portfolio aus Hypothekenkrediten und Spareinlagen. TSB verwaltet Vermögenswerte in Höhe von 46,1 Milliarden Pfund und betreut rund fünf Millionen Kunden. Im vergangenen Jahr erzielte die Bank bei Einnahmen von 1,14 Milliarden Pfund einen Vorsteuergewinn von 285 Millionen Pfund.
Für Santander ist die Transaktion nicht zuletzt ein Mittel, um die Rentabilität des UK-Geschäfts zu steigern. Der Return on Tangible Equity (RoTE) lag dort zuletzt bei 11 Prozent. Die Konzernführung unter Ana Botín strebt nun eine Steigerung auf 16 Prozent bis 2028 an.
Während BBVA seine Übernahmepläne für Sabadell weiterverfolgt, hat die spanische Regierung bereits signalisiert, einen Zusammenschluss rechtlich mindestens drei Jahre blockieren zu wollen. Sabadells Vorstand unterliegt während des laufenden Übernahmeprozesses einer Passivitätspflicht. Die Transaktion mit Santander muss daher von den Aktionären auf einer außerordentlichen Hauptversammlung genehmigt werden.
Sabadells Verwaltungsratsvorsitzender Josep Oliu bezeichnete die Vereinbarung als wertschaffend für die Bank und kündigte die Ausschüttung einer Sonderdividende an. Für Santander markiert der Deal nach dem Teilverkauf seines polnischen Geschäfts an die Erste Group im Frühjahr einen weiteren großen strategischen Schritt zur Kapitalallokation innerhalb Europas.
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