BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die finanzielle Unterstützung für Studierende in Deutschland steht vor einer ernsthaften Krise. Der dramatische Rückgang bei den Studienkreditabschlüssen wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich Studierende gegenübersehen.
In den letzten Jahren hat sich die Situation für Studierende, die auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind, drastisch verschlechtert. Eine aktuelle Studie des CHE Centrum für Hochschulentwicklung zeigt, dass die Zahl der neu abgeschlossenen Studienkredite im Jahr 2024 auf nur noch 13.000 gesunken ist. Dies ist ein erheblicher Rückgang im Vergleich zu den fast 60.000 Verträgen, die vor einem Jahrzehnt abgeschlossen wurden.
Besonders betroffen ist der staatliche Anbieter KfW, dessen Kreditangebote aufgrund unattraktiver Konditionen, insbesondere eines Zinssatzes von 6,3 Prozent, kaum noch nachgefragt werden. Ulrich Müller, Mitglied der CHE-Geschäftsleitung, beschreibt die Situation als kritisch, da die Kredite der KfW sich dem “Nullpunkt” nähern.
Die Bundesregierung hat zwar im Koalitionsvertrag festgehalten, faire Kreditbedingungen schaffen zu wollen, doch konkrete Maßnahmen lassen bislang auf sich warten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat auf Anfragen zu diesem Thema bisher nicht reagiert, was die Unsicherheit unter den Studierenden weiter verstärkt.
Die Konsequenzen dieser Entwicklung sind weitreichend. Viele Studierende sehen sich gezwungen, Nebenjobs anzunehmen, um ihr Studium zu finanzieren, was oft zu einer Verlängerung der Studienzeit führt. Im schlimmsten Fall droht sogar der Studienabbruch, wenn die finanzielle Belastung zu groß wird.
Private Anbieter können die entstehende Lücke nur bedingt füllen, da auch sie mit hohen Zinssätzen und strengen Kreditbedingungen operieren. Dies führt zu einer weiteren Verschärfung der Situation, da immer weniger Studierende bereit oder in der Lage sind, solche Kredite aufzunehmen.
Experten warnen davor, dass ohne staatliche Intervention die Bildungsgerechtigkeit in Deutschland ernsthaft gefährdet ist. Die Möglichkeit, ein Studium unabhängig von der finanziellen Situation der Eltern zu absolvieren, wird zunehmend eingeschränkt, was langfristig auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben könnte.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, fordern Bildungsexperten und Interessenverbände eine zügige Reform der Studienfinanzierung. Eine Senkung der Zinssätze und die Einführung von zinsgebundenen Angeboten könnten erste Schritte sein, um die Attraktivität von Studienkrediten wieder zu erhöhen und den Zugang zu höherer Bildung zu sichern.
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