LONDON (IT BOLTWISE) – Sicherheitsforscher haben gravierende Schwachstellen in einem weit verbreiteten Bluetooth-Framework entdeckt, das in Millionen von Fahrzeugen weltweit eingesetzt wird. Diese Lücken ermöglichen es Angreifern, Schadcode in die Systeme von Autos einzuschleusen, was zu erheblichen Sicherheitsrisiken führen kann.

In einer alarmierenden Entdeckung haben Sicherheitsforscher von PCA Cyber Security vier Schwachstellen in einem Bluetooth-Framework namens BlueSDK identifiziert, das von Opensynergy entwickelt wurde. Diese Schwachstellen betreffen insbesondere die Infotainmentsysteme von Automarken wie Mercedes-Benz, Volkswagen und Skoda. Durch die Ausnutzung dieser Lücken können Angreifer Schadcode auf den betroffenen Systemen ausführen, was erhebliche Sicherheitsrisiken für die Fahrzeuge und ihre Insassen birgt.
Die Forscher haben eine Angriffstechnik namens Perfectblue entwickelt, die es ermöglicht, mit nur einem Klick eine Remote-Code-Ausführung (RCE) durchzuführen. Diese Technik erfordert lediglich, dass der Nutzer die Kopplung mit einem Bluetooth-Gerät des Angreifers bestätigt. Nach dieser Bestätigung kann der Angreifer die Schwachstellen ausnutzen, um sensible Daten wie den Fahrzeugstandort oder Kontaktdaten zu stehlen oder sogar Mikrofone anzuzapfen.
Besonders besorgniserregend ist, dass die Forscher in der Lage waren, eine sogenannte Reverse-Shell auf den Infotainmentsystemen von Mercedes-Benz (NTG6), Volkswagen (MEB ICAS3) und Skoda (MIB3) einzurichten. Dies ermöglicht es ihnen, eigene Befehle über TCP/IP auszuführen und somit tiefere Eingriffe in die Fahrzeugsoftware vorzunehmen.
Opensynergy hat die Sicherheitslücken nach eigenen Angaben bereits im September 2024 geschlossen. Dennoch wurde die Öffentlichkeit erst jetzt über die Details informiert, um den Automobilherstellern genügend Zeit zu geben, die notwendigen Patches an ihre Kunden weiterzugeben. Trotz dieser Bemühungen wird erwartet, dass bis Juni 2025 nicht alle Hersteller die Updates vollständig implementiert haben, was auf die komplexen Lieferketten zurückzuführen ist.
Der Angriff ist jedoch auf die Reichweite von Bluetooth beschränkt, was bedeutet, dass der Angreifer sich in unmittelbarer Nähe des Fahrzeugs befinden muss, um den Angriff erfolgreich durchzuführen. Ein Sprecher von Volkswagen bestätigte, dass der Angriff nur aus einer Entfernung von maximal fünf bis sieben Metern funktioniert. Zudem muss die Zündung des Fahrzeugs aktiv sein und der Bluetooth-Zugriff explizit freigegeben werden.
Obwohl Perfectblue nicht in der Lage ist, kritische Fahrzeugfunktionen wie Lenkung oder Bremsen direkt zu beeinflussen, bleibt das Risiko bestehen, dass Angreifer durch die Kombination mit anderen Schwachstellen tiefere Eingriffe vornehmen könnten. Fahrzeugbesitzer sollten daher wachsam sein und verdächtige Pairing-Anfragen ablehnen oder die Bluetooth-Funktion deaktivieren, wenn sie nicht benötigt wird.

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