LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie hat eine faszinierende Verbindung zwischen der DNA der Neandertaler und bestimmten Gehirnanomalien bei modernen Menschen aufgedeckt.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie hat eine bemerkenswerte Verbindung zwischen der DNA der Neandertaler und bestimmten Gehirnanomalien bei modernen Menschen aufgezeigt. Diese Anomalien, bekannt als Chiari-Malformationen, könnten auf genetische Erbschaften von Neandertalern zurückzuführen sein. Die Forschung konzentriert sich auf die Chiari-Malformation Typ I (CM-I), bei der der untere Teil des Gehirns zu weit in das Rückenmark hineinragt. Diese Anomalie wird typischerweise mit einem kleineren als normalen Hinterhauptbein in Verbindung gebracht und kann zu Kopfschmerzen, Nackenschmerzen und schwerwiegenderen gesundheitlichen Problemen führen.
Die Studie, die von einem Team unter der Leitung der Osteoarchäologin Kimberly Plomp von der Universität der Philippinen durchgeführt wurde, testete die Hypothese, dass interspezifische Kreuzungen zwischen Homo sapiens und anderen Homininen, einschließlich Neandertalern, eine Ursache für CM-I sein könnten. Die Forscher verwendeten 3D-Modellierung und Formanalyse, um 103 Schädel von heutigen Menschen mit und ohne CM-I mit acht fossilen Schädeln von alten Arten, darunter Homo erectus, Homo heidelbergensis und Homo neanderthalensis, zu vergleichen.
Die Analyse ergab, dass Menschen mit CM-I Unterschiede in der Schädelform aufwiesen, insbesondere im Bereich, in dem das Gehirn mit der Wirbelsäule verbunden ist. Interessanterweise ähnelten diese Schädelformen nur den Neandertalern und nicht den anderen untersuchten alten Homininen. Dies führte die Forscher zu der Schlussfolgerung, dass die ursprüngliche Hypothese zu breit gefasst war und spezifisch auf die Verbindung zu Neandertalern eingegrenzt werden sollte.
Die Forscher schlagen nun eine Neandertaler-Introgressionshypothese vor, die die frühere Hypothese von 2013 ersetzt. Diese neue Hypothese fügt sich in eine wachsende Sammlung von Beweisen ein, die zeigen, wie frühe Homo sapiens und Neandertaler genetische Informationen austauschten. Zukünftige Forschungen sollen die Stichprobe erweitern, sowohl in Bezug auf moderne als auch auf alte Schädel, um mehr über die Beziehung zwischen CM-I und den Schädelstrukturen dieser frühen Menschen zu erfahren.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Forschung ist die Untersuchung der genetischen Unterschiede in verschiedenen Weltregionen. Es ist bekannt, dass afrikanische Populationen weniger Neandertaler-DNA als europäische und asiatische Populationen haben, was sich in der Häufigkeit von CM-I-Fällen widerspiegeln sollte. Diese Erkenntnisse könnten letztlich dazu beitragen, neue Ansätze zur Behandlung oder Prävention von Chiari-Malformationen zu entwickeln, obwohl wahrscheinlich mehrere Ursachen für die Erkrankung existieren.
Die Methoden, die in dieser Studie verwendet wurden, könnten dazu beitragen, ein tieferes Verständnis der Ätiologie und Pathogenese von Chiari-Malformationen zu entwickeln, was wiederum die Diagnose und Behandlung der Erkrankung stärken könnte. Die Forschungsergebnisse wurden in der Zeitschrift Evolution, Medicine, and Public Health veröffentlicht.
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