MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein alarmierender Anstieg von Darmkrebsfällen bei jungen Erwachsenen hat Wissenschaftler dazu veranlasst, die Rolle von bakteriellen Toxinen genauer zu untersuchen.
In den letzten Jahren ist ein besorgniserregender Anstieg von Darmkrebs bei jungen Erwachsenen zu beobachten. Forscher haben nun das bakterielle Toxin Colibactin als möglichen Verursacher identifiziert. Diese Entdeckung könnte erklären, warum Darmkrebs bald die häufigste krebsbedingte Todesursache bei jungen Erwachsenen sein könnte.
Colibactin, ein Toxin, das von bestimmten Stämmen des Bakteriums Escherichia coli im Darm produziert wird, wurde bereits mit Darmkrebs in Verbindung gebracht. Allerdings wurde die spezifische Beziehung zu Menschen unter 50 Jahren bisher nicht eingehend untersucht. Eine internationale Forschergruppe analysierte Gewebeproben von 981 Personen aus 11 Ländern und fand heraus, dass in mehr als der Hälfte der frühen Fälle DNA-Mutationen auftraten, die durch Colibactin verursacht wurden.
Diese Mutationsmuster in der DNA sind eine Art historisches Protokoll, das auf eine frühzeitige Exposition gegenüber Colibactin hinweist. Die Forscher vermuten, dass diese schädliche Exposition wahrscheinlich in den ersten zehn Lebensjahren stattfindet. Eine mögliche Erklärung ist, dass Infektionen im Kindesalter Colibactin produzieren, das dann die DNA im Darm schädigt und das Risiko für Krebs im späteren Leben erhöht.
Interessanterweise waren colibactinbedingte DNA-Mutationen bei Erwachsenen, die vor dem 40. Lebensjahr diagnostiziert wurden, 3,3-mal häufiger als bei denen, die im Alter von 70 Jahren oder älter diagnostiziert wurden. Bei älteren Menschen waren die DNA-Muster häufiger mit normalem Altern verbunden.
Frühere Forschungen haben mehrere Faktoren identifiziert, die zum Anstieg von Darmkrebs bei relativ jungen Menschen beitragen könnten. Dazu gehören der Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln sowie zuckerhaltige oder alkoholische Getränke. Die aktuelle Studie legt nahe, dass auch Lebensstil- oder Umweltfaktoren in der frühen Kindheit eine Rolle spielen könnten.
Die Forscher planen, weiter zu untersuchen, wie man sich gegen die DNA-Schäden durch Colibactin schützen kann und wie sich die Risikofaktoren für diese Krebsart zwischen verschiedenen Ländern unterscheiden könnten. Es besteht die Möglichkeit, dass unterschiedliche Länder unbekannte Ursachen haben, was gezielte, regionsspezifische Präventionsstrategien ermöglichen könnte.
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